Coronabedingt finden seit mehr als einem halben Jahr keine Führungen mehr über das künftige Landesgartenschaugelände statt. Sehr zum Bedauern der Markgräflerin, die wunderfitzig ist, was sich so alles auf dem Areal tut, und die sich schon auf aufs nächste Jahr freut. Bei mir ist das Interesse eher beruflich/journalistischer Natur, dafür bekomme ich ab und an bei Presseterminen mit, was sich auf dem Gelände tut.
Für alle andern hat die LGS 2022 Neuenburg am Rhein GmbH eine LGS-To-Go-Tüte mit Infos zur Landesgartenschau sowie eine Smartphone-Schnitzeljagd erstellt. Also haben wir das vergangenes Wochenende mal ausprobiert.
Für die Schnitzeljagd muss man sich die App Actionbound auf das Smartphone herunterladen und installieren. Diese gibts sowohl für Android- als auch Apple-Smartphones.
Los geht es bei der Tourist-Information am Neuenburger Rathausplatz.
Station 1
Die erste Frage dreht sich um den vom Künstler Lutz Brockhaus aus Darmstadt gestalteten „Monument“-Brunnen in der Platzmitte. Auf den vier Ecken des Brunnens sind vier wichtige Jahreszahlen aus der Geschichte der Zähringerstadt dargestellt.
Nachdem die Frage richtig beantwortet ist, gilt es den gewöhnlichen Standort der Nepomuk-Statue zu finden. Dafür muss die Standortsuche beziehungsweise das GPS auf dem Handy eingeschaltet sein.
Zur Stärkung gibt’s bei der Eisdiele „Dolce Amaro“ ein Eis (Waldmeister/Himbeere). Diese gibt es seit diesem Jahr doppelt, hat sie doch die ehemalige Eisdiele Incontro auf der gegenüberliegenden Straßenseite übernommen.
Der direkte Weg durch die Metzgerstraße ist wegen einer Baustelle versperrt und auch entlang der Schlüsselstraße müssen wir wegen der dortigen Bauarbeiten einen kleinen Umweg laufen.
Dabei kommen wir am Standort des einstigen Mühlentors vorbei, dem einstigen früheren Eingang in die mittelalterliche Zähringerstadt. Auch der Klemmbach führte früher hier entlang, was den Namen Mühlentor erklärt.
An der südöstlichen Ecke des Rathausplatzes befand sich von 1315 bis 1704 das Mühlentor. Im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Schlüsselstraße wurden zwei stählerne Stelen aufgestellt, die auf den Standort des mittelalterlichen Stadttors hinweisen sollen.
Wir folgen der Schlüsselstraße nach Westen bis zum Kreisverkehr an der Kreuzung mit der Breisacher/Basler Straße, halten uns rechts und gehen dann nach links in die Münstergasse.
Station 2
Gefragt ist der Platz an dem der Brückenheilige normalerweise steht. Derzeit befindet er sich aufgrund der benachbarten Baustelle für das „Parkhaus am Rheintor“ in Auggen im Exil und unterzieht sich beim Bildhauer Johannes Abel einer Wellness-Behandlung.
Nachdem wir Fragen zu den Rheinfischen beantwortet haben, gehen wir weiter zur nächsten Station.
Auch hier ist der direkte Weg noch versperrt, Parkhaus und Brücke über die B 378, werden ja erste noch gebaut. Also geht es die Münstergasse zurück zur Breisacherstraße. Wir halten und links und gehen nach Norden bis zur ehemaligen Kaplanei. Dort gehen wir die Wolfsgrünstraße hinunter, halten uns unten links und gehen die Jahnstraße entlang. Wir unterqueren den Autobahnzbringer und gehen dann wieder links die Ensisheimer Straße entlang bis zum Wuhrlochpark.
Station 3
Am Wuhrloch befand sich früher in unmittelbarer Nachbarschaft von Tanzboden und dem Clubheim des Handharmonikavereins ein unscheinbarer Backsteinbau, der in den 1980er Jahren abgerissen wurde. Hier hat der frühere Neuenburger Rheinfischer Alfred Kößler Stockfisch verarbeitet.
Station 4
Direkt nebenan entsteht im Wuhrlochpark ein neuer Spielplatz, dessen Spielgeräte an das mittelalterliche Neuenburg erinnern sollen. Balancier- und Klettegeräte, Rutsche, Spielhaus und Sandbereich – nicht vergleichbar mit dem Spielplatz aus meinen Kindertagen.
Hier ist dann auch die Station 4: Zeitreise ins Mittelalter
Wir machen noch einen kleinen Abstecher ans südliche Ende des Wuhrlochparks, soweit es die Absperrung zulassen. Auch der Park wir im Zusammenhang mit der Landesgartenschau neu gestaltet.
Am neuen Kreisverkehr am Rheintor – wie Kreisel und Parkhaus nach den Vorstellungen von Stadtverwaltung Bürgermeister künfti heißen sollen – entsteht der Bertholdsturm, das westliche Widerlager der Brücke, die vom künftigen Münsterplatz auf dem Dach des Parkhauses über den Autobahnzubringer (B 378) in den Wuhrlochpark führen soll.
Anschließend folgen wir der Colmarer Straße nach Westen bis zur Westtangente, gehen nach rechts und dann die nächste Straße wieder links. Die Vogesenstraße unterquert die Autobahn A5.
Auch die Autobahnüberführung wurde im Zusammenhang mit der Landesgartenschau neu gestaltet. Der Fuß- und Radweg in Richtung Sportplätze sorgt nun für mehr Sicherheit, darüber hinaus wurde die Straße tiefergelegt und jetzt können auch Lastwagen hier fahren ohne unter der Brücke hängen zu bleiben.
Wir gehen weiter bis zur Kreuzung Vogesenstraße/Rheinwaldstraße/Rheingartenweg.
Wir folgen dem Rheingartenweg. Der Weg führte früher als Rheinhafenstraße auf einem Damm bis zur Panzerplatte und der Nato-Rampe. Der Damm wurde für die Gartenschau abgetragen umd Platz zu schaffen für einen Geh- und Radweg.
Station 5
Etwa auf halbem Weg zwischen Rheinwaldstraße und Rheinufer ist die nächste Station. Diese befasst sich unter anderem mit Wildkatzen, die hier angeblich eine Süd-Nord-Wanderroute haben. Damit diese auch während der Landesgartenschau das Gelände queren können, muss der Zaun rund um das Gelände mit „Katzenklappen“ versehen werden.
Station 6
Die nächste Station befasst sich mit dem Höhlenflohkrebs. Die Fragen konnten wir auf der Handy-App beantworten. Das Banner mit den Erklärungen war jedoch verschwunden, vermutlich zerstört oder geraubt. Auch die zwei gefährlich aussehenden aber netten Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes konnten nicht weiterhelfen.
Bild/Banner fehlt
Und was hat es nun mit den Höhlenflohkrebsen auf sich? Diese sind Teil eins Citizen-Science-Projekts im Vorfeld zur Landesgartenschau, dass sich mit dem Thema „Grundwasser – der verborgene Lebensraum“ befasst.
Der Spaziergang ist (hin und zurück) etwas mehr als vier Kilometer lang. Wegen der aktuellen Baustellen ist leider kein Rundweg möglich, die Mülhauser Straße und die Unterführungen beim Wuhrloch unter der Westtangente und Autobahn sind gesperrt. Ein Rundweg mit nochmals sechs Fragen wäre sicher spannender, als zweimal den gleichen Weg zu laufen..
Der Spaßfaktor der App war ganz ok, ich hab einmal versehentlich zu schnell auf weiter geklickt, da gabs dann für die Aufgabe den nächsten Wegpunkt zu finden null Punkte. Mir macht das nix, aber ich mag mir nicht vorstellen wie ein Kind dann reagiert. Ich hab mir mal die Mühe gemacht die Datenschutzrichtlinien durchzulesen, die sind eigentlich ganz akzeptabel.
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