Ausflugsziel, Fotografie, Landschaft, Natur, Wandern

Kohler und Galgenloch

kohler_galgenloch_035

Die Markgräflerin kann sich beim Wandern für die Pflanzenwelt, insbesondere für die heimischen Orchideen begeistern. Also haben wir eine kleine Wanderung durch den Rheinwald zwischen Steinenstadt und Bad Bellingen unternommen. Das Auto haben wir beim Thermalsportbad abgestellt, der Parkplatz war frei, ist das Bad doch eine Baustelle. Mit etwas Glück sind die Arbeiten Mitte August fertig, so dass es noch eine kurze einmonatige Badesaison gibt.

Die Tour führt vom Naturdenkmal Kohler bei Steinenstadt den Rheinauenweg entlang bis nach Bad Bellingen. Auf dem Rückweg kommen wir am Naturschutzgebiet Galgenloch vorbei, holen uns noch eine Schale Erdbeeren beim Grüneckhof und wandern an Spargelfeldern vorbei zurück zum Thermalsportbad Steinenstadt.

Die Tour ist zwar nur rund acht Kilometer lang, allerdings sollte man etwas Zeit zum fotografieren einplanen.

kohler_galgenloch_001

Der Grillplatz beim Naturdenkmal Kohler.

kohler_galgenloch_003

Von hier führt ein Weg auf dem Damm südlich am FKK-Campingplatz Dreiländereck und dem Baggersee vorbei richtung Rhein. Wir folgen gleich zu Beginn einem kleinen Trampelpfad zur Orchideenwiese.

kohler_galgenloch_015

kohler_galgenloch_022

Hummel-Ragwurz (Ophrys fuciflora)

kohler_galgenloch_039

Helm-Knabenkraut (Orchis militaris)

kohler_galgenloch_028

Keine Orchidee sondern eine Pflanze aus der Gattung der Salbeigewächse: Eisenkraut-Salbei (Salvia vebeneca), es könnte aber auch Wiesensalbei (Salvia pratensis) oder Hain-Salbei (Salvia x sylvestris)  sein.

kohler_galgenloch_030

Pyramiden-Hundwwurz (Anacamptis pyramidalis )

kohler_galgenloch_049

Schopfige Kreuzblume (Polygala comosa), Kommt in Süddeutschland auf Halbtrockenrasen vor.

kohler_galgenloch_053

Nochmal Helm-Knabenkraut (Orchis militaris)

kohler_galgenloch_060

kohler_galgenloch_061

kohler_galgenloch_068

kohler_galgenloch_087bp

Wir kommen wieder auf einen breiteren Waldweg und folgen diesem in Richtung Westen und passieren eine etwas größere Hütte.

kohler_galgenloch_094

kohler_galgenloch_095

kohler_galgenloch_097

kohler_galgenloch_099bp

kohler_galgenloch_101

Der Stamm einer Eiche hat sich gegabelt, die beiden Stämme haben sich umeinander verschlungen.

kohler_galgenloch_103

kohler_galgenloch_109

Bei der nächsten Wegkreuzung gehen wir wieder in Richtung Norden bis wir den Weg vom Grillplatz in Richtung Rheinufer erreichen Wir machen noch einen kleinen Abstecher an den Baggersee.

kohler_galgenloch_111

kohler_galgenloch_112

Blick auf den Baggersee Steinenstadt

kohler_galgenloch_121

Für die blühenden Seerosen war es noch zu früh.

kohler_galgenloch_122

Wir gehen unter der Autobahn hindurch in Richtung Rhein.

kohler_galgenloch_124

kohler_galgenloch_127
Wir gehen allerdings nicht den Leinpfad am Rhein entlang sondern entscheiden uns für den zwischen Rhein und Autobahn verlaufenden Rheinauenweg.
kohler_galgenloch_130
Auf den Lichtungen herrschen Trockenrasen vor, Heimat auch für Insekten wie die Gottesanbeterin. Diese haben wir nicht entdeckt, dafür ein Zitronenfalterpärchen beim Liebesspiel.

kohler_galgenloch_166

ZItronenfalter (Gonepteryx rhamni)

kohler_galgenloch_167

kohler_galgenloch_168

kohler_galgenloch_170

kohler_galgenloch_177

Futterstelle

kohler_galgenloch_180

Eine breite asphaltierte Straße mitten im Wald? Das Integrierte Rheinprogramm lässt grüßen. Über diese Straße fahren die Kieslaster direkt auf die Autobahn.

kohler_galgenloch_194

kohler_galgenloch_182

Hier wurde das Rheinufer ausgekiest und Rückhaltevolumen für Hochwassser geschaffen.

kohler_galgenloch_185

kohler_galgenloch_199
Ein Schild des Museumsvereins weist auf einen alten Altrheinarm (unten) hin.

kohler_galgenloch_200

kohler_galgenloch_202
Die Himmelsliege war belegt, aber das Symbol weist auf das Projekt Rheinliebe der Internationalen Bauausstellung (IBA) Basel 2020 hin.

kohler_galgenloch_205Feuerkäfer oder Kardinäle (Pyrochroidae)

kohler_galgenloch_206
Wir gehen an der Kläranlage vorbei und folgen dem Weg in Richtung Autobahnraststätte/Unterführung und kommen im kleinen Bad Bellinger Gewerbegebiet (Tullastraße) heraus. Dort gehen wir die Straße in Richtung Oberdorf hinauf und folgen der Rheinstraße bis zum nördlichen Ortsausgang, wo sich zwischen Kreisstraße und Radweg nach Schliengen eine kleine Orchideenwiese befindet.

kohler_galgenloch_209

kohler_galgenloch_212

kohler_galgenloch_220
Wir überqueren die Kreisstaße und folgen dem Wegweiser zum Grüneckhof. Linkerhand liegt das Naturschutzgebiet „Galgenloch“kohler_galgenloch_223Das Naturschutzgebiet Galgenloch befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinden Bad Bellingen und Schliengen. Das knapp 12 Hektar umfassende Naturschutzgebiet ist ein Komplex aus gefährdeten Lebensräumen verschiedener Ausprägung wie naturnahe, seltene naturnahe Trockenwälder, Hecken, Halbtrockenrasen, Magerwiesen und Streuobstwiesen in extensiver Nutzung. Es ist Lebensraum zahlreicher seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.
kohler_galgenloch_222

kohler_galgenloch_224

Brand-Knabenkraut (Neotinea ustulata)

kohler_galgenloch_253

kohler_galgenloch_249

Wir kaufen noch eine Schale Erdbeeren, dann gehen wir weiter in Richtung Steinenstadt und kommen an einer Kiesgrube vorbei.

kohler_galgenloch_256

In der Böschungswand hat anscheinend eine Kolonie Uferschwalben (Riparia riparia), auch Rheinschwalbe genannt, eine Heimat gefunden.

kohler_galgenloch_258

kohler_galgenloch_264

Entlang der Spargelfelder blüht der Klatschmohn

kohler_galgenloch_276

Ihren Anfang nahm die Geschichte des Thermalsportbads bereits im Jahr 1952. Wie in anderen Gemeinden des Rheinvorlands wurde auch in Steinenstadt nach Öl gebohrt. Die Bohrung führte in eine Tiefe von 480 Metern und wurde dann aufgegeben. Statt des erhofften Erdöls strömte jedoch Thermalwasser aus der Quelle. Zunächst kaufte die Gemeinde Badenweiler beziehungsweise die Badenweiler Heilquelle GmbH das betreffende Grundstück von einem Schliengener Landwirt, füllte das Wasser, das unter anderem Eisen, Mangan und Schwefel enthält, als Heilwasser ab und brachte es als „Badenweiler Heilquelle“ auf den Markt. Die Gemeinden Badenweiler und Steinenstadt einigten sich darauf, dass ein Teil des 26 Grad Celsius warmen Thermalwassers für das Schwimmbad genutzt wird. Das Thermalwasser wurde jedoch immer mit Frischwasser gemischt, da die enthaltenen Mineralien für Verfärbungen sorgen würden. Zwischenzeitlich gehört das Grundstück der Stadt Neuenburg und die alte Pumpe, die ein wenig an texanische Ölfelder erinnerte, ist verschwunden, nachdem die Quelle neu gefasst wurde. Aber immer noch strömen tagtäglich rund 40 000 Liter Thermalwasser aus der Quelle.

Mehr Bilder bei Google Fotos im Album Kohler und Galgenloch

Auch eine Wanderung rund um den Isteiner Klotz mit einem Abstecher zum Naturschutzgebiet Totengrien lohnt sich: Isteiner Klotz – Wanderung zwischen Rhein und Reben