
Die Markgräflerin kann sich beim Wandern für die Pflanzenwelt, insbesondere für die heimischen Orchideen begeistern. Also haben wir eine kleine Wanderung durch den Rheinwald zwischen Steinenstadt und Bad Bellingen unternommen. Das Auto haben wir beim Thermalsportbad abgestellt, der Parkplatz war frei, ist das Bad doch eine Baustelle. Mit etwas Glück sind die Arbeiten Mitte August fertig, so dass es noch eine kurze einmonatige Badesaison gibt.
Die Tour führt vom Naturdenkmal Kohler bei Steinenstadt den Rheinauenweg entlang bis nach Bad Bellingen. Auf dem Rückweg kommen wir am Naturschutzgebiet Galgenloch vorbei, holen uns noch eine Schale Erdbeeren beim Grüneckhof und wandern an Spargelfeldern vorbei zurück zum Thermalsportbad Steinenstadt.
Die Tour ist zwar nur rund acht Kilometer lang, allerdings sollte man etwas Zeit zum fotografieren einplanen.

Der Grillplatz beim Naturdenkmal Kohler.

Von hier führt ein Weg auf dem Damm südlich am FKK-Campingplatz Dreiländereck und dem Baggersee vorbei richtung Rhein. Wir folgen gleich zu Beginn einem kleinen Trampelpfad zur Orchideenwiese.


Hummel-Ragwurz (Ophrys fuciflora)

Helm-Knabenkraut (Orchis militaris)

Keine Orchidee sondern eine Pflanze aus der Gattung der Salbeigewächse: Eisenkraut-Salbei (Salvia vebeneca), es könnte aber auch Wiesensalbei (Salvia pratensis) oder Hain-Salbei (Salvia x sylvestris) sein.

Pyramiden-Hundwwurz (Anacamptis pyramidalis )

Schopfige Kreuzblume (Polygala comosa), Kommt in Süddeutschland auf Halbtrockenrasen vor.

Nochmal Helm-Knabenkraut (Orchis militaris)




Wir kommen wieder auf einen breiteren Waldweg und folgen diesem in Richtung Westen und passieren eine etwas größere Hütte.





Der Stamm einer Eiche hat sich gegabelt, die beiden Stämme haben sich umeinander verschlungen.


Bei der nächsten Wegkreuzung gehen wir wieder in Richtung Norden bis wir den Weg vom Grillplatz in Richtung Rheinufer erreichen Wir machen noch einen kleinen Abstecher an den Baggersee.


Blick auf den Baggersee Steinenstadt

Für die blühenden Seerosen war es noch zu früh.

Wir gehen unter der Autobahn hindurch in Richtung Rhein.


Wir gehen allerdings nicht den Leinpfad am Rhein entlang sondern entscheiden uns für den zwischen Rhein und Autobahn verlaufenden Rheinauenweg.

Auf den Lichtungen herrschen Trockenrasen vor, Heimat auch für Insekten wie die Gottesanbeterin. Diese haben wir nicht entdeckt, dafür ein Zitronenfalterpärchen beim Liebesspiel.

ZItronenfalter (Gonepteryx rhamni)




Futterstelle

Eine breite asphaltierte Straße mitten im Wald? Das Integrierte Rheinprogramm lässt grüßen. Über diese Straße fahren die Kieslaster direkt auf die Autobahn.


Hier wurde das Rheinufer ausgekiest und Rückhaltevolumen für Hochwassser geschaffen.


Ein Schild des Museumsvereins weist auf einen alten Altrheinarm (unten) hin.


Die Himmelsliege war belegt, aber das Symbol weist auf das Projekt Rheinliebe der Internationalen Bauausstellung (IBA) Basel 2020 hin.
Feuerkäfer oder Kardinäle (Pyrochroidae)

Wir gehen an der Kläranlage vorbei und folgen dem Weg in Richtung Autobahnraststätte/Unterführung und kommen im kleinen Bad Bellinger Gewerbegebiet (Tullastraße) heraus. Dort gehen wir die Straße in Richtung Oberdorf hinauf und folgen der Rheinstraße bis zum nördlichen Ortsausgang, wo sich zwischen Kreisstraße und Radweg nach Schliengen eine kleine Orchideenwiese befindet.



Wir überqueren die Kreisstaße und folgen dem Wegweiser zum Grüneckhof. Linkerhand liegt das Naturschutzgebiet „Galgenloch“
Das Naturschutzgebiet Galgenloch befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinden Bad Bellingen und Schliengen. Das knapp 12 Hektar umfassende Naturschutzgebiet ist ein Komplex aus gefährdeten Lebensräumen verschiedener Ausprägung wie naturnahe, seltene naturnahe Trockenwälder, Hecken, Halbtrockenrasen, Magerwiesen und Streuobstwiesen in extensiver Nutzung. Es ist Lebensraum zahlreicher seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.


Brand-Knabenkraut (Neotinea ustulata)


Wir kaufen noch eine Schale Erdbeeren, dann gehen wir weiter in Richtung Steinenstadt und kommen an einer Kiesgrube vorbei.

In der Böschungswand hat anscheinend eine Kolonie Uferschwalben (Riparia riparia), auch Rheinschwalbe genannt, eine Heimat gefunden.


Entlang der Spargelfelder blüht der Klatschmohn

Ihren Anfang nahm die Geschichte des Thermalsportbads bereits im Jahr 1952. Wie in anderen Gemeinden des Rheinvorlands wurde auch in Steinenstadt nach Öl gebohrt. Die Bohrung führte in eine Tiefe von 480 Metern und wurde dann aufgegeben. Statt des erhofften Erdöls strömte jedoch Thermalwasser aus der Quelle. Zunächst kaufte die Gemeinde Badenweiler beziehungsweise die Badenweiler Heilquelle GmbH das betreffende Grundstück von einem Schliengener Landwirt, füllte das Wasser, das unter anderem Eisen, Mangan und Schwefel enthält, als Heilwasser ab und brachte es als „Badenweiler Heilquelle“ auf den Markt. Die Gemeinden Badenweiler und Steinenstadt einigten sich darauf, dass ein Teil des 26 Grad Celsius warmen Thermalwassers für das Schwimmbad genutzt wird. Das Thermalwasser wurde jedoch immer mit Frischwasser gemischt, da die enthaltenen Mineralien für Verfärbungen sorgen würden. Zwischenzeitlich gehört das Grundstück der Stadt Neuenburg und die alte Pumpe, die ein wenig an texanische Ölfelder erinnerte, ist verschwunden, nachdem die Quelle neu gefasst wurde. Aber immer noch strömen tagtäglich rund 40 000 Liter Thermalwasser aus der Quelle.
Mehr Bilder bei Google Fotos im Album Kohler und Galgenloch
Auch eine Wanderung rund um den Isteiner Klotz mit einem Abstecher zum Naturschutzgebiet Totengrien lohnt sich: Isteiner Klotz – Wanderung zwischen Rhein und Reben
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