Eisweinlese in Auggen
Ist etwas ruhig geworden hier im Blog. Die Arbeit hat uns nach den ersten beiden Pandemie-Jahren wieder …
Heute Nachmittag war die Deutschland-Tour auf Stippvisite im Markgräflerland …
Die Herbstwanderung rund um den Tüllinger Berg hatten wir schon länger geplant. Eigentlich wollten wir mal unter der Woche am Tüllinger Lindenplatz starten und durch den Wald nach Ötlingen sowie durch die Reben zurück laufen. Ursprünglich war auch eine Einkehr im Café Inka und in einer der beiden Straußwirtschaften in Tüllingen geplant. Pandemiebedingt haben wir darauf verzichtet und ein ordentliches Vesper in den Rucksack gepackt. Da wir doch am Wochenende unterwegs waren und dann doch am Lindenplatz viel los ist, sind wir im Art-Dorf Ötlingen gestartet. Die Impressionen von der Freiluft-Galerie habe ich in einem eigenen Blogbeitrag zusammengefasst.
Das Auto haben wir auf dem Parkplatz am nördlichen Ortsrand abgestellt und sind dann der Dorfstraße bis zur Kurve gefolgt.
Äpfel, Trauben, Schnaps und ein Bückerschrank
Wir folgen dem Wegweiser Ötlingen Oberdorf in Richtung Daur-Hütte.
Abkühlung
Beim Wegweiser Ötlingen Spitzacker folgen wir dem Weg weiter in Richtung Daur-Hütte.
Oberhalb von Ötlingen führt uns der Pfad über eine Wiese …
Blick auf Ötlingen
Die Markgräflerin erfreut sich an der Blütenpracht auf der Wiese.
…
Aussicht über die Rheinebene
Schade das die Bank mit der schönen Aussicht zugemüllt war.
Blick auf Burg Rötteln
Der Fernmeldeturm dient als Wegweiser
Die Daur-Hütte
Wir gehen weiter in Richtung Käferholz beziehungsweise Tüllingen Lindenplatz
Auch hier haben wir vom Waldrand eine tolle Aussicht, diesmal auf die Stadt Lörrach.
Beim Wegweiser Käferholz kreuzen wir den Marktfrauenweg nach Haltingen. Wir gehen weiter in Richtung Lindenplatz.
Zur Erinnerung an den Sieg des Markgrafen Ludwig Wilhelm bei Tüllingen-Friedlingen am 14. Oktober 1702. Errichtet vom Offizierskoprs des Inf. Reg. Markgraf Ludwig Wilhelm 3. Bad. No. 111 im Jahre 1902.
Halbzeit: Wir machen auf der Dülliger-Fasnachtsfüür-Bank Rast und packen unser Vesper aus. Gestärkt geht es weiter in Richtung Obertüllingen.
Wirkt etwas aus der Zeit gefallen, das Denkmal für Hindenburg
Beim Wegweiser Tüllingen Lindenplatz gehen wir später weiter in Richtung Ötlingen, zunächst machen wir aber einen kleinen Abstecher zur Ottilienkirche.
Blick auf Basel mit den beiden Roche-Türmen
Die Ottilienkirche gehört zu den „Mythischen Orten am Oberrhein„.
Wir sind wieder auf dem Weg in Richtung Ötlingen.
Auf der rechten Seite folgt das nächste Denkmal für die Gebirgstruppe. „Den Toten zum Gedenken
den Lebenden zur Mahnung.“
Wir überqueren die Gemarkungsgrenze von Tüllingen und Haltingen.
AmTüllinger wächst die Wilde Tulpe, auch Weinbergstulpe genannt.
Beim Wegweiser Tüllinger Weg halten wir uns rechts und gehen weiter in Richtung Ötlingen …
… Nicht ohne uns zuvor mit einem Gläschen Wein gestärkt zu haben. Die Haltinger Winzer haben zum „Rebensonntag“ eingeladen.
Fast geschafft, wir kreuzen beim nächsten Wegweiser nochmal den Marktfrauenweg.
Kurz vor dem ZIel nochmals eine herrliche Aussicht auf das Art-Dorf Ötlingen.
Mehr Bilder bei Google Photos im Album Herbstwanderung von Ötlingen nach Tüllingen
Graue Wolken am Himmel und Regen nicht ausgeschlossen – also haben wir uns für unsere Wanderung an Christi Himmelfahrt auf eine Runde vor der Haustüre entschieden. Von Müllheim ging’s über Vögisheim und Zizingen zum Waldparkplatz Steinacker, einmal drum herum und mitten durch. Im Gepäck eine kleine (0,25 l) Flasche Auggener Spätburgunder, die gab’s zum Vesper. Die Runde war rund 10 Kilometer lang. Vergangenen Herbst haben wir eine ähnliche Runde gemacht: Stein und Wein: Vom Auggener Steinacker durch die Reben nach Mauchen.
Wir sind von Müllheim aus nach Vögisheim und dort in Richtung Hach, allerdings direkt kurz nach dem Ortsausgang wieder nach Süden abgebogen um nicht auf der Straße nach Zizingen laufen zu müssen, diese haben wir uns für den Rückweg aufgespart. Bis zum Ziegengehege kurz vor dem Steinacker, blieb der Fotoapparat im Rucksach.
Zwischen den Reben sorgen Löwenzahn und Butterblumen für Farbtupfer.
Die Knospen der Rebblüte sind schon da
Blick hinüber zum Blauen, dessen Gipfel in den Wolken steckt.
Wiesenbocksbart. Der englische Name klingt fast schöner: Johnny-go-to-bed-at-noon
Erstes Etappenziel erreicht, wir sind beim Wegweiser Steinacker angekommen. Wer will kann natürlich auch von hier aus starten.
Das Parken und Übenachten mit Wohnmobilden oder -wagen ist seit kurzem auf dem Auggener Waldparkplatz Steinacker verboten.
1200 Jahre
Winzerdorf
Auggen
September 1972
Die Gemeindereform 1972-73 erhält dem
Erholungsort Auggen
die Selbstständigkeit.
Blühender Waldmeister am Wegrand
Beim Schild des Weinlehrpfads zur Partnerschaft mit Châteuneuf-du-Pape gehen wir nach links.
Der Weg führt oberhalb der Reben den Waldrand entlang.
Vom Aussichtspunkt Vogesenblick schauen wir auf Auggen, Neuenburg und das Elsass mit den Vogesen.
Der Hurrberg, wir gehen aber wiedr nach links in den Wald.
Wir folgen dem Rolliweg bis zur nächsten Wegkreuzung.
Hier treffen Rolliweg, Viehgottsackerweg und Pfeiffenholzweg aufeineinder. Der kurze Weg würde dem Pfeiffenholzweg folgen in Richtung Streitecken/Rütte. Wir gehen den Viehgottsackerweg entlang in Richtung Mauchener Frauenberg.
An der Gemarkungsgrenze zwischen Auggen und Schliengen wird aus dem Viehgottackerweg der
Ein Grenzstein aus dem Jahr 1770. Auf Auggener Seite ist das Wappen der evangelischen Markgrafschaft Baden, auf der Schliengener Seite der Baselstab des katholischen Bistums Basel.
Irgendwie scheinen die Bäume großen Appetit auf Blechschilder zu haben …
Blick über das Gewann „Auggen Boden“ in Richtung Rheinebene.
Zypressen-Wolfsmilch
Der Müllheimer Weg biegt nach links ab, wir nehmen erst den nächsten Weg, den Steinackerweg.
Das Immenblatt (Melittis melissophyllum) ist in Süddeutschland häufig, in Norddeutschland aber gefährdet. Daher ist die Pflanze nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.
Blick auf Mauchen und Schliengen im Hintergrund
Beim Wegweiser Streitecken gehen wir in Richtung Rütte …
… hier gehen wir weiter in Richtung Saatschulweg.
Auf dem Saatschulweg gehen wir wieder in Richtung Waldparkplatz.
Direkt neben dem Weg befindet sich die „örtliche Schnakenzucht“, wie die Markgräflerin zu sagen pflegt.
Im Tümpel sind schon recht große Kaulquappen zu entdecken.
Blick vom Steinacker auf Zizingen, Vögisheim und Müllheim
Der Blauengipfel steckt immer noch in den Wolken.
Zurück beim Waldparkplatz Steinacker
Diesemal gehen wir die Straße entlang von Zizingen nach Vögisheim.
in Vögisheim
Unterwegs hab ich noch eine handvoll Tannenspitzen (es gehen auch Fichte, Kiefer und Douglasie) gesammelt. Das gab abens eine lecker Kanne Tannenspitzen-Tee. Nur die Nadeln der Eibe darf man nicht nehmen, die sind giftig.
Mehr Bilder bei Google Fotos im Album Rund um den Auggener Steinacker
Anfang November haben wir eine tolle Rundwanderung zwischen Liel und Mauchen unternommen. Die Wanderung bietet gerade im Herbst schöne Ausblicke über das Eggenertal in Richtung Blauen sowie vom Aussichtspunkt „Auf der Eckt“ zwischen Liel und Mauchen über das Rheintal zu den Vogesen.
Wir starten bei der Schlossgartenhalle in Liel, hier kann man auch gut parken. Eine Tafel informiert über die wichtigsten Zahlen und Fakten über den Ort.
Liel
Erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 952
Einwohnerzahl: 700
Gemarkungsfläche 765 ha
Waldfläche 280 ha
Höhe 287 m.ü.d.M.
Liel bildet mit Mauchen, Niedereggenen, Obereggenen und Schliengen seit 1973/74 eine Gesamtgemeinde.
Beim Ehrenmal befindet sich auch ein Wegweiser des Schwarzwaldvereins.
Wir folgen zunächst der Hauptstraße und passieren das ehemalige Gasthaus „Hirschen“, gegenüber lockte früher der Hirschengarten mit seinen schattenspendenden Kastanien.
Wir gehen die Hauptstraße entlang bis zum Fabrikgebäude der Lieler Schlossbrunnen GmbH. An der Mauer findet sich auch ein Zierbrunnen aus dem 19. Jahrhundert.
Im Jahr 1560 wurde der Mineralbrunnen erstmals erwähnt. Hans Balthasar von Baden ließ den Badbrunnen suchen und erschließen. Die Quelle befindet sich auf dem Schlosshof und das Wasser wurde durch seine einzigartige Qualität schon früh auf internationalen Ausstellungen in Paris, Rom und London beurkundet und über den Altrheinarm bei Bad Bellingen bis nach England und Holland verschifft.
Bevor die Familie Sattler im Jahr 1955 den Lieler Schlossbrunnen übernahm, gehörte die Mineralquelle unter anderem der Familie Hoffmann-La Roche. Fritz Hoffman-La Roche, der Gründer des Pharmakonzernt Hoffmann-La Roche (heute Roche) hat den Mineralbrunnen im Jahr 1908 erworben.
Davon berichtet Michael Koschmieder am Rande in seinem Beitrag „Rundgang durch Liel“ im Band 2020 von „Das Markgräflerland“ des Geschichtsvereins Markgräflerland.
Das untere Portal des Lieler Schlosses.
Am Dorfplatz folgen wir dem Wegweiser in Richtung Flurkreuz/Hofmatten.
An der Schuhmacherstraße entdecken wir auf einer Gartenmauer eine üppige Sammlung an Kakteen und eine hübsche Deko mit Zierkürbissen. Ein paar Meter weiter entdecken wir auf der anderen Straßenseite eine Invasion kleinwüchsiger Figuren.
30 Meter im Quadrat – Blumenkohl und Kopfsalat …
warum fällt mir an dieser Stelle gerade ein alter Billy Sanders Schlager ein?
Am Flurkreuz Hofmatten folgen wir dem Wegweiser zurück in Richtung Dorf, eine Wanderung in Richtung Hertingen heben wir uns für ein anderes Mal auf.
Wir überqueren die Hauptstraße und folgen dem Weg „In den Hofmatten“, dabei überqueren wir den Hohlebach und passieren die Lielmühle.
Hier haben wir eine tolle Aussicht auf die Rebberge zwischen Schliengen und Liel.
Vorsicht, wir überqueren die Straße nach Niedereggenen.
Wir folgen dem Weg durch die Reben hinauf zum Rebhäuschen und zum Wegweiser Schliengener Eckt.
In diesem Rebhäuschen bezog Erzherzog Karl von Österreich – im ersten Koalitionskrieg in der Nacht vor der Schlacht im gegenüberliegenden „Säckingerwald“ gegen General Moreau – am 23. Oktober 1796 sein Nachtquartier.
(aus der Chronik Schliengen und Mauchen)
Beim Wegweiser Schliengener Eckt stoßen wir auf einen alten Grenzstein und halten uns rechts in Richtung Naturschutzgebiet „Auf der Eckt“ und Mauchen
Auf der Eckt: Eine Wiese – ideal zum Drachensteigen – bietet einen tollen Ausblick in die Rheinebene und die Vogesen.
Wir folgen dem Weg hinunter ins Winzerdorf Mauchen.
In Mauchen kreuzen wir bei der Nikolauskapelle die Route unserer Wanderung „Stein und Wein: Vom Auggener Steinacker durch die Reben nach Mauchen„. In Mauchen bieten sich die Krone sowie die beiden Straußwirtschaften für eine Einkehr ein. In Liel – Start und Ziel unserer Rundwanderung – sind die Gasthäuser Hirschen, Sonne und Krone leider längst Geschichte.
Am Ortsausgang von Mauchen halten wir uns wieder rechts und folgen dem Berg hinauf in Richtung Lielbuck/Käferholz.
Beim Käferholzweg kommen wir in den Wald, im Sommer eine willkommene Abwechslung, wird es in den Reben doch ziemlich heiß.
Wir erfeuen uns am bunten Herbstlaub und folgen den Wegweisern Lielbuck, Käferholz und Ennerau.
Bei der Kutzmühle kommen wir wieder aus dem Wald.
Die Kutzmühle zählt zu den ältesten Mühlen unserer Gegend. Sie wird schon am 17. Juni 764 erwähnt neben den Mühlen in Tumringen, Rümmingen, Eimeldingen, Binzen und Efringen: „hoc ost in fine vel in marcas Binubhaime sibi Romaninchova et in alia loca in Tohtaninchova, in Gotones vilare in Walahpah in Haoltingas et Agomotingas, in Binushaim, in Eppalinchova“. „Gotones vilare“ wird übersetzt als Kutzweiler.
(schreibt Heinz Zimmermann in seinem Beitrag die Mühlen von Liel“ im Band 2020 von „Das Markgräflerland“)
Nahe der Kutzmühle befindet sich noch ein kleiner Steinbruch.
Wir überqueren die Straße zwischen Liel und Niedereggenen und folgen dem Wegweiser „Bei der Kutzmühle“ durch den Wald nach Liel.
Beim Lieler Fasnachtsfeuerplatz kommen wir wieder aus dem Wald, statt der Fambergstraße durch den Ort zu folgen, halten wir uns links und folgen dem Pfad entlang der Bebauung in Richtung Kirche.
Einen ausführlichen Beitrag zur Kirche St. Vinzenz ist im Blogbeitrag „Heimatkunde: Die Lieler Dorfkirche und die Begräbniskapelle der Herren von Baden“ zu finden. Wir haben uns die Kirche im September 2019 im Rahmen des Tags des offenen Denkmals angesehen.
Mehr Bilder bei Google Fotos im Album Wanderung Liel – Auf der Eckt – Mauchen
Genusswanderung von Hertingen über Bamlach zum Schliengener Berg. Wir starteten unsere elf Kilometer lange Wanderung in Hertingen, wo Johann Peter Hebel als Vikar und Pfarrer tätig war. Die Tour führte uns am Drei-Thermen-Golfresort vorbei zur Kapelle Maria Hügel und weiter zum Oberrheinischen Bäder- und Heimatmuseum. Ein paar Straßen weiter finden sich die Bamlacher Wurzeln der Alten Schwarzwälder Brennerei Schladerer.
Durch die Reben geht es mit Blick auf Rhein und Vogesen ein kleines Stück in Richtung Bellingen. Dann geht es wieder hinauf in Richtung Golfplatz. Über die Römerstraße gehts weiter zum Schliengener Berg, wo wir die Bundesstraße queren. Auf dem Weg zurück nach Hertingen kommen wir an der mit zahlreichen Goldmedaillen prämiierten Schwarzwälder Hausbrennerei Martin Sattler vorbei.
Die Hertinger Kirche
Brunnen
Pfarrhaus
Der Hebelbrunnen wurde vom Auggener Steinmetz und Bildhauer Johannes Abel gestaltet- Er wurde 1993 vor dem Pfarrhaus, in dem Hebel lebte, eingeweiht. Hier kann man eingemeißelt in Stein Hebels „Seltsamen Spazierritt“ nachlesen.
Johann Peter Hebel: Seltsamer Spazierritt.
Ein Mann reitet auf seinem Esel nach Haus und lässt seinen Buben zu Fuß nebenher laufen. Kommt ein Wanderer und sagt: „Das ist nicht recht, Vater, dass Ihr reitet und lasst euern Sohn laufen; Ihr habt stärkere Glieder.“ Da stieg der Vater vom Esel herab und ließ den Sohn reiten. Kommt wieder ein Wandersmann und sagt: „Das ist nicht recht, Bursche, dass du reitest und lässest deinen Vater zu Fuß gehen. Du hast jüngere Beine.“ Da saßen beide auf und ritten eine Strecke. Kommt ein dritter Wandersmann und sagt: „Was ist das für ein Unverstand, zwei Kerle auf einem schwachen Tiere? Sollte man nicht einen Stock nehmen und euch beide hinab jagen?“ Da stiegen beide ab und gingen selbdritt zu Fuß, rechts und links der Vater und Sohn und in der Mitte der Esel. Kommt ein vierter Wandersmann und sagt: „Ihr seid drei kuriose Gesellen. Ist’s nicht genug, wenn zwei zu Fuß gehen? Geht’s nicht leichter, wenn einer von euch reitet?“ Da band der Vater dem Esel die vorderen Beine zusammen und der Sohn band ihm die hinteren Beine zusammen, zogen einen starken Baumpfahl durch, der an der Straße stand, und trugen den Esel auf der Achsel heim. […]
Blick auf den Blauen
Der Golfplatz
In Bamlach
Blick in die Rheinebene und auf den Grand Canal d’Alsace
Auf dem Schliengener Berg überqueren wir bei der ZImmermann-Straußi die B3.
Der Rücksack ist jetzt etwas schwerer 😉
Vorbei an Aussiedlerhöfen geht es zurück nach Hertingen.
Mehr Bilder bei Google Fotos im Album Hebel, Golf, Reben und Edelbrände
Am Wochenende wäre eigentlich Winzerfest in Auggen gewesen. Zugleich war Tag des Geotops. Am Wochenende zuvor war Tag des offenen Denkmals. Also haben wir unsere kleine Wanderung unter das Motto „Stein und Wein“ gestellt. Wir haben eine etwa elf Kilometer lange Rundwanderung ab dem Waldparkplatz Steinacker bei Auggen ausgearbeitet. Gestartet sind wir aber in Müllheim und über Vögisheim und Zizingen zum Steinacker gelaufen. So kamen wir insgesamt auf rund 15 Kilometer.
Im Gewann Steinacker – wo die Gemarkungen von Auggen, Feldberg und Mauchen aneinanderstoßen – haben sich vor rund 70 000 Jahren schon die Neandertaler niedergelassen und in der Mauchener Talmulde Jagd auf Wildpferde, Hirsche und Rentiere gemacht. Das besondere an der Fundstelle im Gewann Steinacker ist die Tatsache, dass dort für zwei Epochen Nachweise für eine Besiedlung gefunden wurden. Zu finden sind Reste einer rund 30 000 Jahre alten gravettienzeitlichen Besiedlung. Gräbt man tiefer, finden sich rund 70 000 Jahre alte Spuren der Neandertaler. Hier konnten zum ersten Mal in Baden-Württemberg Aktivitäten des Neandertalers in einer Freilandstation nachgewiesen werden
(Nachrichtenblatt Universität Heidelberg/PDF). Neben den Tieren; die durch die Täler der Vorbergzone streiften, waren es die Feuerstein-Vorkommen; die sowohl den Neandertalern als auch den jungsteinzeitlichen Menschen als Grundlage für die Herstellung von Werkzeugen und Speerspitzen dienten.
Es braucht schon etwas Phantasie, sich vorzustellen wie Wildpferde, Elche und Rentiere zur Zeit der Neandertalter hier durch Wiesen und Wälder streiften. Die Gräser waren morgens vielleicht mit einer dicken Reifschicht bedeckt, denn die Jahresdurchschnittstemperatur lag vermutlich bei etwa 4 Grad Celsius und an mehr als der Hälfte der Tage im Jahr lag Schnee. Schwer vorstellbar an einem Spätsommertag, an dem das Thermometer wieder auf 29 Grad Celsius klettert.
Auf einem Acker auf Gemarkung Feldberg finden auch dieses Jahr wieder Ausgrabungen durch das Landesdenkmalamt statt. Steinzeit-Jäger im Mauchener Tal
Hier ein Video vom Wirtschaftsministerium zum Denkmaltag und der Ausgrabung bei Feldberg.
Wir starten in Müllheim und gehen Entlang des Rückhaltebeckens Neumattbach über Vögisheim und Zizingen zum Waldparkplatz Steinacker.
Beim Wegweiser Steinacker geht die eigentliche Tour los. Wir gehen im Gegenuhrzeigersinn, laufen also erstmal durch die Reben in Richtung Auggen.
Wir folgen in Auggen dem Rotwegle mit der gelben Raute in Richtung Kirche.
Von der Kreuzkirche geht zum Pfarrhaus und wir folgen dem Wegweise und der Markierung des Markgräfler Wiiwegli durchs Oberdorf beziehungsweise den Erzbuck in Richtung Schliengen..
Blick auf die Kreuzkirche (oben) und über das Rheintal zu den Vogesen (unten)
Da wir von zuhause losgelaufen sind, haben wir ein Fläschchen davon fürs Vesper im Gepäck.
Und plötzlich ein Grenzstein mit dem Baslerstab. Wir sind in Steinenstadt. Nein, wir haben uns nicht verlaufen. Zwischen Auggen und Schliengen gibt es im Rebberg eine Exklave des Neuenburger Ortsteils.
Am Killberg machen wir eine kleine Rast und packen unsere Thermoskannen aus.
Beim Wegweiser Roggenbach sind wir auf Schliengener Gemarkung, ab hier folgen wir nicht mehr dem Wiiwegli sondern dem Schliengener Weinlehrpfad in Richtung Mauchen.
Beim Aussichtspunkt Himmelberg haben wir einen Blick auf die Rheinebene, das Schliengener Gewerbegebiet am Sonnenstück sowie auf die Winzergenossenschaft und die St. Leodegar-Kirche.
Auf der anderen Seite des Himmelbergs blicken wir auf das Burgunderdorf Mauchen.
Am Bammerthäusle „Rebflurbereinigung Mauchen Halde“ packen wir dann unser Vesper und das kleine (0,25 l) Fläschen Spätburgunder aus.
Am Wegweiser Kreuzmatt halten wir uns links und gehen in Richtung Töpferei.
Wir halten uns rechts in Richtung Nikolauskapelle und kommen am Mauchener Dorfbrunnen vorbei.
Der im Jahr 2010 eingeweihte Brunnen wurde vom Künstler Reinhard Bombsch geschaffen und ist dem Burgunder-Wein gewidmet.
Bei der Nikolauskirche halten wir uns links in Richtung Vögisheim und kurz bevor wir das Dorf verlassen biegen wir nach rechts auf einen Feldweg ab. Wir folgen der gelben Raute bergauf. Vor einem Wäldchen geht es dann nach links, auf den Käferholzweg.
Beim Wegweiser Lielbuck biegen wir links ab und folgen dem Wegweiser in Richtung Langfuhren.
Beim Wegweiser Langfuhren folgen wir dem Weg in Richtung Rütte/Saatschulweg und müssen einmal die Mauchener Straße überqueren.
Wir kommen an der archäologischen Ausgrabung vorbei und folgen dem Wegweiser Rütte/Saatschulweg zum Waldparkplatz Steinacker.
Hier ist die Tour vorbei, wir laufen wieder über Zizingen und Vögisheim nach Hause.
Mehr Bilder bei Google Fotos im Album Stein und Wein: Vom Auggener Steinacker durch die Reben nach Mauchen
Nur eine Miniwanderung oder vielmehr einen kleinen Spaziergang haben wir am Samstag unternommen. Wir sind von Laufen nach St. Ilgen gelaufen, haben uns dort die St. Ägidiuskirche sowie einen „Zaubergarten“ angesehen.
Parkmöglichkeiten gibt es beim Winzerkeller Laufener Altenberg, bei der Altenberghalle oder beim Friedhof. Wir parken und starten beim Winzerkeller. Zunächst geht es ein paar Schritte entlang der Straße nach St. Ilgen. Da wir jedoch nicht auf der Straße laufen wollen, auch wenn der Verkehr nach St. Ilgen sehr überschaubar ist, halten wir uns am Ortsrand von Laufen links und folgen dem Radweg in Richtung Gütigheim. Wir passieren den Wegweiser „Am Biesenberg“ des Schwarzwaldvereins, und an der nächsten Wegkreuzung, beim Wegweiser Brunnmatt, halten wir uns rechts. Der Weg verläuft parallel zum Brunmattbach. Zwischen Reben und Obstplantagen finden wir hier eine bunte Blumenwiese.
Wir erreichen St. Ilgen am südlichen Ortseingang beim Wegweiser „St. Ilgen/Zum Fülli“ und gehen nach rechts in Richtung Kirche.
Die Kirche St. Ägidius wird im Jahr 1089 erstmals urkundlich erwähnt. Die Annalen des Klosters St. Peter nennen die „Ecclesia ad Tiliam“ als „ad Sanctum Aegidium vulgo St. Ilg“. 1323 heißt es „sant Gylien“, 1360 „sant Gylgen“, 1370 „capella s. Egidii“, um 1500 „S. Gilgenkapelle zu S. Gilgen“.
Der Bau stammt vom Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts. Das Langschiff ist durch einen spitzen Chorbogen vom Chor abgetrennt. Das Untergeschoss des Turmes mit dem Kreuzrippengewölbe ist noch in die späte Romanik einzuordnen, die restlichen Bauteile in die frühe Gotik. In den Jahren 1902 bis 1904 wurde die KIrche renoviert.
Die Eingangsfassade hat gegen den Turm ansteigend einen originellen halben Treppengiebel, der mit kleinen Satteldächern und Kreuzlilien geschmückt ist.
Die besondere Kostbarkeit der Kirche ist die unter Denkmalschutz stehende Orgel. Ihr Gehäuse ist einmalig, ihr Werk überwiegend im Zustand von 1800 erhalten.
Die Kirche ist dem heiligen St. Ägidius (frz. Saint-Gilles), einem der 14. Nothelfer und einem der populärsten Heiligen des Mittelalters, gewidmet. Seit der Reformation im Markgräflerland ist sie eine evangelische Pfarrkirche.
Als ein Klosterbruder an der Jungfräulichkeit der Maria zweifelte und drei Fragen in den Sand schrieb, erblühten als Antwort des Ägidius drei weiße Lilien aus dem dürren Boden.
Die drei Lilien sind übrigens in den eisernen Beschlägen der Eingangstüren zur Kirche wiederzufinden. Diese zieren übrigens auch das Wappen der Gemeinde Laufen, die mit St. Ilgen seit 1974 zur Stadt Sulzburg gehört. Früher gab es in Laufen einen Gasthof „Drei Lilien“, seit kurzem gibt es wieder ein gleichnamiges Restaurant – allerdings mit der französischen Schreibweise „Trois Lis“.
Der Dorfplatz lädt anschließend zum Picknick an der hölzernen Bank mit Tisch ein.
Wir folgen dann der Straße weiter in Richtung Buggingen, direkt nach dem letzten Haus gehen wir nach rechts in einen Feldweg. Wir haben den „Zaubergarten“ erreicht, der sich vom Weg aus hinter dichten Hecken, Sträuchern und Bäumen versteckt.
Auf den „Zaubergarten“ wurden wir durch einen Beitrag von Bianca Flier in der Augustausgabe des interkommunalen Veranstaltungsmagazins „Wohin im Markgräflerland“ aufmerksam. Am nordwestlichen Ortsrand von St. Ilgen hat der Gärtnermeister Isbert Preußler in fast 50 Jahren ein naturnahes kleines Paradies geschaffen. Ein schmaler Pfad schlängelt sich durch das Areal, hin und wieder muss sich der Besucher bücken, wenn Rosenzweige über den Weg ragen. Jetzt im August überwiegt ein pralles Grün, nur Rosen und Sonnenhut blühen noch in dieser hitzigen Jahreszeit. Der Garten lässt jedoch die üppige Blütenpracht erahnen, die hier im April, Mai und Juni herrschen muss, wenn beispielsweise die Pfingstrosen blühen. Fazit: Unbedingt im Frühling und ganz zu Sommerbeginn nochmal herkommen.
Nach dem verlassen des Gartens folgen wir dem Feldweg, bis dieser auf einen asphaltierten Weg trifft. Wir halten uns links und gehen bei der nächsten Gelegenheit wieder nach rechts. Auch am Ende dieses Weges geht es wieder nach links und dann gleich wieder nach rechts.
Wir orientieren uns am Turm der Laufener Kirche St. Johannis. Bei der Altenberghalle erreichen wir wieder Laufen.
Von hier aus geht es zur Kirche St. Johannis.
Die Kirche wurde nach den Plänen des badischen Baudirektors Heinrich Hübsch erbaut und im Jahr 1856 eingeweiht.
Vor der Kirche ist ein Weltkriegsdenkmal des Laufener Künstlers Adolf Riedlin (1892 – 1969) zu sehen. Auch die Wandmalerei an der Fassade der Winzergenossenschaft stammt von ihm. Seine Werke sind unter anderem im Augustinermuseum in Freiburg, im Dreiländermuseum in Lörrach sowie im Markgräfler Museum in Müllheim zu sehen.
Im Frühjahr bietet sich zur Iris-Blüte ein Besuch in der Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin an, außerdem lädt das Lilien-Café zu Kuchen und Kaffee oder kühlen Getränken ein.
Wir überqueren die Weinstraße (Landesstraße) und gehen die Schlossgasse entlang. Links an der Ecke befindet sich der ehemalige Pfarrhof (Schlossgasse 1). Das Landesamt für Denkmalpflege schreibt dazu:
Pfarrhof
Am nordöstlichen Ortseingang in Ecklage stehender Pfarrhof bestehend aus zwei-geschossigem, massiv gemauertem Pfarrhaus über hohem Kellergeschoss mitzwei kreuzgratgewölbten Kellerräumen und mit abschließendem Satteldach. ImInneren barocke Treppe mit aufwändigem Balustergeländer sowie Türen derErbauungszeit mit qualitätvollen Beschlägen. Nebenstehendes Backhaus, lang-gestreckter Schopf mit Schweinestall entlang der Weinstraße, kleines Waschhausund massiv gemauerte Scheune mit Rundbogentor und fachwerksichtigem Giebeldreick unter einem Satteldach. 18. Jahrhundert
An den Pfarrhof schließt sich das Schloss Zeppelin (Schlossgasse 3) an. Es ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden, wie auf einem Schild neben dem Tor zum schmucken Innenhof zu lesen ist.
Schloss Zeppelin
Am östlichen Ortsrand auf eine ehemalige Ortsburg und Meierhof zurückgehende Schlossanlage. Nach 1803 erwarben die ehemaligen Lehenspächter das Gut. Durch einen bislang nicht näher bekannten französischen Architekten in die noch heute bestehende Form gebracht. Der Schlosshof, unter dem sich die Fundamente der Vorgängeranlage befinden, wurde mit Bauschutt der 1854 abgebrochenen Kirche höher gelegt. Dreiflügelige, um einen Innenhof gruppierte Anlage mit zweigeschossigem Wohnhaus und Verwalterbau mit arkadendurchbrochener Hofseite. Rückwärtig solitär stehendes Ökonomiegebäude mit Tor-durchfahrt. Unter dem Wohnhaus kreuzgrat- und tonnengewölbter Keller.Wandfeste Ausstattung und Treppe vom Anfang des 19. Jahrhunderts. In deranschließenden ehemaligen Scheune, heute Bibliothek eingerichtet. Im Dachgeschoss des Verwalterhauses Kornspeicher. Um 1860 wurden dem gräflichen Garten Teile des alten Kirchen- und Friedhofgeländes zugeschlagen, danach Erweiterung des Hauptbaus um einen Anbau mit polygonalem Türmchen nach Nordwesten. Im Hof sandsteinerner Laufbrunnen mit der Inschrift „J-K 1825”. Das anschaulich überlieferte Schloss stellt ein herausragendes Zeugnis für die Herrschafts- und Wirtschaftsgeschichte Laufens dar. An seiner Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen, künstlerischen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.
Im schräg gegenüberliegenden Winkelgehöft (Schlossgasse 6) wurde der Maler Adolf Riedlin geboren.
Eine Hofanlage in Form eines Dreiseitgehöfts (wobei der nördliche Flügel eine jüngere Zutat ist und nicht Bestandteil des Kulturdenkmals) mit eingeschossigem, verputztem Wohnhaus mit außenliegendem, durch ein Zwerchhaus überbauten Treppenaufgang und zwei Dachgeschossebenen unter abschließendem Satteldach. Inschrift im Türsturz: „J. R. Erbaut 1764 Umgeb. 1907 M. R. Renov. 1972G. R.” Im Wohnhaus bauzeitliche Türen mit Beschlägen und Wandschrank.Umbau 1907 im Dachbereich. In einem Raum kleine Sammlung von Gemälden des Malers Adolf Riedlin (1892 – 1969), der hier einige Zeit gelebt hat (sein Elternhaus). Sie zeigen einen Querschnitt seines künstlerischen Schaffens.Westlich an das Wohnhaus anschließende Ökonomiegebäude mit traufseitigen Toreinfahrten und Satteldach.Südlich der Gebäude historische Gartenanlage mit Einfriedungsmauer.Die Hofanlage ist seit dem 18. Jahrhundert im Besitz der Familie Riedlin. Das gut überlieferte Gehöft mit Wohnhaus und Scheune ist ein Zeugnis für die dörfliche Lebens- und Wirtschaftsweise in Laufen. An seiner Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen
Am Ende der Schlossgasse biegen wir nach rechts in die Obere Holzgasse ein. Hier finden wir die Weingüter Rainer Schlumberger und Schlumberger-Bernhart. Wieder an der Weinstraße angelangt überqueren wir die Straße und gehen zurück zu unserm Ausgangspunkt dem Winzerkeller. Auf dem Weg dahin passieren wir das Restaurant „Trois Lis“, das frühere Gasthaus „Drei Lilien“. Das Gebäude gehört dem Laufener Weinvertrieb, an dem der Winzerkeller sowie mehrere örtliche Weingüter beteiligt sind.
Mehr Bilder bei Google Fotos im Album Laufen-St. Ilgen
P.S. Ohne die verflixte Corona-Pandemie hätte dieses Wochenende (15./16. August 2020) übrigens die Veranstaltung „Wein – Essen – Laufen“ stattgefunden.
Mit einer kleinen Flasche Wein und einem Vesper im Rucksack waren wir auf dem Auggener Weinlehrpfad unterwegs. Der Rundweg beginnt beim Winzerkeller Auggener Schäf, einsteigen kann man aber auch an anderen Punkten, bei der Kreuzkirche im Ort, beim Waldparkplatz Steinacker oder beim Aussichtspunkt Rebflurbereinigung Hacher Acker. Von Müllheim kommend steigt man an der Kreuzung Müllheim-Vögisheim-Auggen-Hach in den Rundweg ein.
Der Rundweg ist rund 8 Kilometer lang, von Müllheim kommt hin- und zurück jeweils noch ein Kilometer dazu.
Hier ein paar fotografische Eindrücke. Im Fotoalbum und in der Karte sind auch die Bilder der rund 50 lehrreichen Tafeln zum Weinbau zu finden.
Mehr Fotos im Google Photos Album WeinLehrPfad Auggen
Die Gemeinde Auggen hat auf ihrer Internetseite eine Beschreibung des Weinlehrpfade und eine Karte als PDF zum Download.
Panoramalblick von Ötlingen über Haltingen nach Basel
Ein paar herbstliche Impressionen aus Haltingen.
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