Den Scharfensteinfelsen im Münstertal hatten wir im Sommer bei unserer Tour auf dem Belchensteig gesehen, und als Ziel einer unserer nächsten Wanderungen ins Auge gefasst. Am ersten Novemberwochenende war es soweit: Wir waren auf dem Ritterpfad Scharfenstein unterwegs. Eine schöne Vor- oder Nachmittagswanderung. Mit knapp 5 Kilometern ist der Ritterpfad kurz, daher haben wir noch einen Abstecher zu den Stampfbachwasserfällen angehängt. Hin- und zurück kommt nochmal ein Kilometer dazu.
Geparkt haben wir auf dem Wanderparkplatz an der Landstraße (L 123) von Münstertal zum Wiedender Eck.
Eine Infotafel informiert hier über den Rundweg, der um und auf das Felsmassiv des Scharfensteins führt. Der Name Scharfenstein stammt vom harten und scharfkantigen Quarzporphyr, aus dem der imposante Fels besteht. Ein Relikt des frühen Vulkanismus vor 300 Jahren.
Der Weg führt uns zunächst in das Tal des Glashofbaches. Dieser hat seinen Namen von zwei Glasbläsereien, die hier im 16. Jahrhundert standen.
Wir verlassen den breiten Forstweg, gehen über eine Wiese und folgen dem Pfad (blaue Raute).
Einer der wenigen Überreste der Burg
Die Burg Scharfenstein wird im Jahr 1267 erstmals als „castrum Scharphenstein“ im Besitz der Herrschaft von Staufen erwähnt. Archäologische Funde legen einen Beginn der Anlage um 1200 nahe.
Es gibt auch eine Sage über den Raubritter, Hugo von Scharfenstein – einem wohl recht unangenehmen Zeitgenossen.
Zunächst in einer gefälschten Urkunde zu 1211 sind die Herren von Staufen als Vögte und Gerichtsherren des Klosters St. Trudpert im Münstertal seit 1218 zuverlässig schriftlich belegt. Zur Festigung ihrer Herrschaft, im Zuge der Herausbildung der Stadt Staufen und der Bergbaustadt Münster, wurden Burg Scharfenstein und Burg Staufen an den Zugängen zum östlichen und westlichen Münstertal errichtet. Strategisch günstig am Saumpfad ins Wiesental gelegen, diente sie dem Schutz der umliegenden Silbererzbergwerke. Vermutliche Geldverlegenheiten der Herren von Staufen zwangen diese 1325 zur Veräußerung eines Viertels der Vogtrechte und der Burg Scharfenstein an das Kloster St. Trudpert.
Im Jahr 1330 folgten die Verkäufe weiterer Teilrechte an das Haus Habsburg und die Stadt Freiburg. Im Streit dieser Kräfte, vor allem zwischen der Klosterherrschaft St. Trudpert und der Freiburger Bürgerschaft, über uneingelöste Pfandsummen und Besitzrechte, insbesondere über die Ausübung der Berghoheit und der damit verbundenen handfesten finanziellen Interessen an den ergiebigen Silbererzvorkommen im Münstertal kam es im Jahr 1346 zum kriegerischen Konflikt. Über den Schauinsland vordringend zerstörten Freiburger Bewaffnete die Burg Scharfenstein und verwüsteten die mit Mauern und Türmen bewehrte Bergbaustadt Münster. Die Burganlage wurde danach nicht wieder hergestellt.
Die Stadt Freiburg und die Habsburger einigten sich 1350, gegen die Zahlung von 500 Mark Silber bekamen die Habsburger von den Freiburgern die Pfandbriefe.
Im Jahr 1480 erfolgte die Nennung als Burgstall (Platz einer ehemaligen Burg) im Besitz des Klosters St. Trudpert.
Am Aussichtspunkt angekommen, packen wir das Vesper aus und genießen die schöne Aussicht.
Blick nach Süden zum Heidstein, dahinter lugt die Kuppe des Belchen hervor.
Die Straße hinauf zum Wiedener Eck
Im Gegenlicht die Silhouette des Heidsteins und dahinter der Belchen.
Wir gehen wieder ein Stück zurück und folgen dann wieder dem Weg und überqueren die Landesstraße.
Auf der anderen Straßenseite folgen wir dem Weg hinab zum Weiler Stampf.
Wir folgend dem Stampfbach bachaufwärts in Richtung Wasserfall.
Beim Hochbehälter treffen wir auf den Wegweiser zum Stampfbachpad
Der Pfad wurde von den Bergfreunden Münstertal angelegt.
Der Abstecher zu den Stampfbachfällen lohnt sich.
Wir gehen zurück und biegen dann rechts ab in Richtung Scharfensteinhütte.
Der Scharfensteinfelsen im Abendlicht
Die Grillhütte (ohne Übernachtung) kann über das Forstrevier Branden beim Förster reserviert werden.
Es ist nicht mehr weit zum Parkplatz, aber wir packen hier die Thermoskanne mit Tee nochmal aus.
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