Das Schmuddelwetter am Samstag war genau richtig für den alljährlichen Weihnachtseinkaufsbummel in Mulhouse. Wir haben zunächst den Auchan-Markt – der in jüngster Zeit verstärkt auch bei uns im Badischen wirbt – ausprobiert. Wir waren aber mit der Auswahl nicht so ganz zufrieden, so dass wir auf dem Rückweg doch noch im Carrefour im Centre Commercial Île de Napoleon halt gemacht haben.
Auf dem Einkaufszettel standen unter anderem Papillotes (von Révillon), die bei uns an den Feiertagen immer als Dekoration auf dem Tisch landen.
lautet der Titel der Oster-Ausstellung im Foyer des Markgräfler Museums Müllheim.
Bis zum 22. April 2012 sind hier „österliche Konditorformen“ aus der Sammlung des Müllheimer Konditormeisters und Chocolatiers Willi Krauss.
Bezaubernd sind vor allem die historischen Gußformen für Zucker- und Schokoladenhasen. Die darin entstandenen, naturgetreu und lebensecht wirkenden Hasen haben mit der heutigen Massenware nur wenig gemein. Eigentlich fast zu schade zum vernaschen.
Roter Zuckerhase
Die knallroten Zuckerhasen sind heute fast in Vergessenheit geraten. Entstanden sind sie im 18. Jahrhundert, als Zucker erwchwinglich wurde. Zuvor hatte der Zucker aus Runkelrüben den teuren, importierten Rohrzucker abgelöst. Die Hochzeit der roten Osterhasen fiel daher in die Zeit des Kaiserreiches ab 1870, berichtete Simone Meyer, Kuratorin des Museums am Lindenplatz in Weil am Rhein, bei ihrem Einführungsvortrag in die Müllheimer Ausstellung. Auch nach den beiden Weltkriegen – Schokolade war schwer zu bekommen – waren die roten Zuckerhasen noch weit verbreitet, insbesondere im süddeutschen Raum (Baden-Württemberg und Bayern). Heute sind sie vom aussterben bedroht. Zu finden sind sie beispielsweise noch bei der Schweizer Migros.
Übrigens am Mittwoch, 4. April, 18.30 Uhr, kann man Konditormeister Krauss im Markgräfler Museum bei der Herstellung von Schokoladenhasen über die Schulter schauen.
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