
Impressionen von der Aufführung von Carl Maria von Weber Oper „Der Freischütz“ in auf dem Markgräfler Platz in Müllheim mit dem Markgräfler Symphonieorchester.





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Impressionen von der Aufführung von Carl Maria von Weber Oper „Der Freischütz“ in auf dem Markgräfler Platz in Müllheim mit dem Markgräfler Symphonieorchester.
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Als Mitte des 19. Jahrhunderts das aufstrebende Bürgertum damit begann, sich zu organisieren, die Geschicke selbst in die Hand zu nehmen und zu gestalten, wurden die zu dieser Zeit entstehenden Vereine noch argwöhnisch von der damaligen Obrigkeit beobachtet. Heute ist das ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement von Menschen wichtiger Teil unserer Gesellschaft – die ohne eben dieses Engagement nicht funktionieren würde. Den „Aufbruch ins bürgerschaftliche Engagement“ zeigt derzeit eine stadtgeschichtliche Sonderausstellung im Markgräfler Museum in Müllheim, anlässlich der Jubiläen zum 150-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Müllheim, des Turnvereins Müllheim aber auch des Gewerbevereins Müllheim.
Hinter der Idee des ehrenamtlichen und bürgerschaftlichen Engagements steckt auch „öffentlich wirksamer, kreativer Eigensinn“. So lag es nahe, dass die Markgräfler Gutedelgesellschaft – die alljährlich eben diesen „öffentlich wirksamen, kreativen Eigensinn“ würdigt – genau diese Idee mit dem Markgräfler Gutedelpreis auszeichnet.
Doch wen ehren? Wohl jeder der vielen tausend ehrenamtlich und bürgerschaftlich engagierten Menschen zwischen Lörrach und Freiburg hätte diese Auszeichnung verdient! So durften jeweils zehn verdiente Mitglieder aus sechs völlig verschiedenen Vereinen quer aus dem Markgräflerland den Preis entgegen nehmen – den Inhalt eines 225 Liter Fasses Gutedel. Dies Stellvertretend für viele tausend in Freiwilligen Feuerwehren, Gesangsvereinen, Heimatgesellschaften, Kulturvereinigungen, sozialen und caritativen Organisationen, Sport- und Musikvereinen und nicht zuletzt auch in Fasnachts-Zünften engagierten Bürgerinnen und Bürger zwischen Lörrach und Freiburg.
Einmal mehr geriet die Gutedelpreisverleihung – bei sommerlichen Ambiente auf dem Markgräfler Platz – auch zu einem unterhaltsamen und geselligen Fest – dazu trug neben dem Gutedel des Jahrgangs 2012, Flammkuchen, Spitzenwürstchen und sommerlich-leichtem Lachs auch ein ansprechendes Rahmenprogramm bei. Für musikalische Unterhaltung sorgten „Frl. Mayers Hinterhaus Jazzer“, der Saxophonist Niko Halfmann und Gisela Höchstötter mit französischer Musette-Musik. Darüber hinaus unterhielten der Mikromagier Harald Hentschel, der Comedian Georg Leiste sowie als Höhepunkt der fünffache Jonglage-Weltmeister Thomas Dietz.
Markgräfler Museumsverein: Der Verein ist aus dem 1974 gegründeten Verein für Volkskunde und Heimatgeschichte hervorgegangen und ist gemeinsam mit der Stadt Müllheim Träger des Markgräfler Museums Müllheim. In den vergangenen Jahren wirkte er an der Restaurierung der historischen Frick-Mühle und der Einrichtung eines Mühlenmuseums mit. Ständige Arbeitskreise (Frick-Mühle, Kunst, Archäologie und Stadtgeschichte) bündeln das Engagement der Mitglieder.
Theater im Hof: Jedes Jahr im Sommer verwandeln der Regisseur, Filmemacher und ehemalige Professor an der Berliner Universität der Künste und seine Frau Dorothea Koelbing Bitterli den Hof ihres 250 Jahre alten Bauernhauses in Riedlingen in ein Theater. Unterstützt werden sie dabei vom Theaterförderverein „Theater im Hof“ mit 150 Mitgliedern. Deren Arbeit ermöglichten Kultur ohne Subvention und teure Werbung.
bolando e.G.: In Bollschweil gab es vor dem Krieg vier Gaststätten für rund 600 Einwohner. 70 Jahre später hatte der Ort 2200 Einwohner und kein Gasthaus mehr. 2006 wurde mit „bolando“ das erste genossenschaftlich geführte Dorfgasthaus ins Leben gerufen.
Markgräfler Symphonieorchester: Gegründet im Jahr 1986 ist es ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens im Markgräflerland mit dem Ziel Musikliebhabern die Erarbeitung und Aufführung klassischer Werke zu ermöglichen. Zuletzt hat das Orchester mit seinen Open-Air-Großprojekten „Carmina burana“ (2009) und der „Zauberflöte“ (2011) für Aufsehen gesorgt.
Turnverein Neuenburg: Mit 1200 Mitgliedern der größte Verein der Zähringerstadt. Über 70 Trainer und Übungsleiter bieten jährlich rund 7000 Übungsstunden an. Rund 620 Kinder und Jugendliche nehmen die Angebote der sechs Abteilungen (Turnen, Handball, Tennis, Schwimmen Judo sowie Ski und Wandern“ wahr.
Schwarzwaldverein: Der Verein wurde im Sommer 1864 als erster Wandervereins Deutschland gegründet. Ursprüngliches Ziel war die Förderung des Fremdenverkehrs mittels Reiseliteratur, Karten, Sitzbänken, Schutzhütten, Aussichtspunkten und durch die Anlage von Wanderwegen. Deren Wegewarte pflegen heute ein Netz von über 24.000 Kilometern Wanderwege. Darunter auch das Markgräfler Wiiweglie – die schönste Route durch das gelobte Land am Oberrhein.
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Das Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen des Markgräfler Symphonieorchesters war Anlass für die Freiluftaufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts Freimaurer-Oper „Die Zauberflöte auf dem Markgräfler Platz in Müllheim.
Alle drei Vorstellungen waren ausverkauft und trotz – teilweise – strömenden Regen harrten die Besucher bis zum Schluss auf ihren Plätzen aus. Das Publikum erfreute sich nicht nur an den musikalischen Leckerbissen von Orchester und natürlich auch der hochkarätigen Solisten, sondern vor allem auch am Schauspiel – inszeniert von Ingo Anders – sowie dem gelungenen Bühnebild – entworfen von Anton Josef Martin.
Der junge Prinz Tamino wird von der Königin der Nacht ausgesandt, um ihre Tochter Pamina zu retten, die vom Fürsten Sarastro entführt wurde. Der Vogelfänger Papageno wird ihm zur Seite gestellt. Tamino erhält eine Zauberflöte, Papageno ein magisches Glockenspiel. Sie brechen auf, um Pamina zu befreien. Papageno findet Pamina in Sarastros Reich und berichtet ihr, dass der verliebte Tamino zu ihrer Rettung aufgebrochen ist. Sie wollen fliehen, um Tamino entgegenzueilen, treffen dabei jedoch auf Sarastro. Derweil erreicht Tamino Sarastros Weisheitstempel, wo er erfährt, dass Sarastro nur gute Absichten verfolgt. Tamino gerät in die Hände des Oberaufsehers Monostatos, der ihn als Gefangenen zu Sarastro bringt. Monostatos wird bestraft, Tamino und Papageno werden in den Prüfungstempel geführt und von Pamina getrennt.
Sarastro wünscht, dass Tamino als Priester des Weisheitstempels geweiht wird. Sarastro erklärt, dass er Pamina entführt habe, um sie vor der bösen Königin der Nacht zu bewahren, die auch den Tempel zerstören wolle. Tamino und Pamina seien für einander bestimmt, und auch für Papageno gebe es eine Papagena. Sie müssten zuvor jedoch drei Prüfungen bestehen. Tamino und der zaghafte Papageno unterziehen sich den Prüfungen, Papageno versagt jedoch schon zu Beginn und darf Tamino nicht weiter begleiten. Pamina darf Tamino nun begleiten, mit Hilfe der Zauberflöte bestehen sie die letzten beiden Prüfungen. Der verzweifelte Papageno wird durch sein magisches Glockenspiel mit Papagena vereint. Die Königin der Nacht versucht einen Überfall auf den Tempel, sie wird dabei jedoch mit Monostatos und ihren anderen Verbündeten vernichtet. Tamino und Pamina werden durch Sarastro in den Kreis der Eingeweihten aufgenommen.
Nicht zuviel versprochen haben die Organisatoren im Vorfeld: Der Bariton Eugen Brancoveanu (San Francisco) begeisterte als Papageno ebenso wie die Sopranistin Sarah Viola (New York) als bildhübsche Prinzessin Pamina und die ebenso stimmgewaltige Myung Hee Lee als Königin der Nacht.
Bereits im Vorfeld waren die Erwartungen von Seiten der Organisatoren bei den Pressegesprächen ganz schön in die Höhe geschraubt worden. Die hohen Erwartungen wurden voll erfüllt – was die Solisten auf der Bühne und das Orchester betrifft. Über kleine Details der Inszenierung – wie den Auftritt der drei Knaben mit dem Tretroller – lässt es sich streiten. Das ist Geschmackssache: Entweder man findet das brillant oder peinlich, aber das muss jeder mit sich selbst ausmachen.
Insgesamt war es jedoch eine schöne und gelungene Inszenierung.
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Siehe auch: www.zauberfloete-muellheim.de