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Das Glöckchen läutet wieder

Neuenburger Rathausglocke bekommte neues Zuhause auf dem Franizskanerplatz
Bei der Einweihung der Skulptur mit Glocke auf dem Franziskanerplatz

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Das GLÖCKCHEN läutet wieder

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Neuenburger Rathausglocke bekommte neues Zuhause auf dem Franizskanerplatz

Bürgermeister-Stellvertreter Christoph Ziel und Architekt Mario Eggen enthüllen die die Skulptur mit Glocke.

Neuenburger Rathausglocke bekommte neues Zuhause auf dem Franizskanerplatz
Betreten beziehungsweise hindurchgehen ist ausdrücklich erwünscht …

Geschichte

Am südlichen Ortseingang von Neuenburg liegt die Heilig-Kreuz-Kapelle. Ihren Namen hat sie von einem steinernen Kreuz dessen Herkunft unbekannt ist. Der Legende nach soll es im 13. Jahrhundert vom Rhein angeschwemmt worden sein.

Für diese Kapelle gaben die Neuenburger im Jahr 1663 eine Glocke beim Basler Glockengießer Hans Ulrich Roth in Auftrag. Mit zwei zusammengebundenen Weidlingen wurde die Glocke damals von Basel nach Neuenburg transportiert.

Im Zuge des spanischen Erbfolgekriegs vertrieben französische Truppen unter Marschall Tallard am 1. Mai 1704 die Einwohner   Neuenburgs, um die Stadt dem Erdboden gleichzumachen. Dies sollte verhindern, dass sich die vorderösterreichischen Truppen mit einem Brückenkopf am Rhein festsetzen. Während des Exodus der Neuenburger läutete die Glocke der Kapelle. Anschließend versteckten die Bürger das Glöcklein, bis sie 1714, nach dem Frieden von Rastatt, zurückkehren und die Stadt wieder aufbauen konnten.

Kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges wurden in Deutschland rund 65000 Glocken eingeschmolzen. Das Glocke der Heilig-Kreuz-Kapelle entging diesem Schicksal, sie war bei der Bestandsaufnahme vergessen worden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Heilig-Kreuz-Kapelle zerstört und die Glocke beschädigt. Im Jahr 1958 übergab die katholische Pfarrgemeinde die Glocke an die Stadt Neuenburg. In einem Dachreiter auf dem Dach des Rathauses versah sie von nun an ihren Dienst und läutete täglich um 16 Uhr, um an die Vertreibung der Neuenburger im Jahr 1704 zu erinnern. Im Volksmund wurde sie daher schnell das „Feierabend-Glöckchen“ für die Rathaus-Mitarbeiter.

Im Jahr 2016 musste das Glöcklein wegen morschen Dachbalken seinen Platz auf dem Ratshausdach räumen. Jetzt hat es einen neuen Platz in einer eigens dafür gestalteten Skultpur des Müllheimer Architekten Mario Eggen vor dem Museum für Stadtgeschichte, Franziskanerplatz 4, gefunden und wieder täglich um 16.01 Uhr – nach den Glocken der katholischen Kirche – für jeweils zwei Minuten läuten.

 

 

 

 

 

 

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