Diese Woche war gleich zwei mal Rheinschwimmen angesagt. Nach dem Basler Rheinschwimmen am Dienstag ging’s am Freitag beim „Rhiischwumm“ in Bad Bellingen „dr Bach ab“.
Allerdings mit etwas Verspätung: Statt um 18 Uhr ging es erst um 19 Uhr ins Wasser, zuerst galt es abzuwarten bis ein Gewitter vorübergezogen war.
Anders als in Freiburg, wo Bäume umstürzten, kam das Markgräflerland glimpflich davon. So dass sich die insgesamt 20 Teilnehmer plus Rettungsschwimmer dann bei Rheinweiler in den Rhein steigen und bis zum Bad Bellinger Sportplatz hinuntertreiben lassen konnten.
Mit insgesamt sechs Ströumgsrettern und Rettungsschwimmern sicherte die DLRG-Ortsgruppe Müllheim-Neuenburg die Veranstaltung der Gemeinde Bad Bellingen ab.
Neben der Besichtigung der Brauerei Rothaus und einer Fahrt mit der Sauschwänzlebahn stand bei unserem „Heimatkunde“-Urlaub im Hochschwarzwald auch eine Wanderung mit dem Wutachranger durch die Wutachschlucht auf dem Programm.
Mit dem Förster und Wutachranger Martin Schwenninger starteten wir am Wanderparkplatz in Boll (der Abschnitt zwischen Schattenmühle und Boll ist wegen eines Erdrutsches gesperrt). Morgens um 10 Uhr ging’s los, kurz nach 15 Uhr waren wir an der Wutachmühle, wo es mit dem Bus wieder zurück nach Boll ging. Hier leistete uns die Konus-Gästekarte gute Dienste.
Leider konnten wir die Konus-Karte nicht für die Strecke von der Jugendherberge in Seebrugg ins 20 Kilometer entfernte Boll nutzen, es gibt in den Ferien keine Busverbindung von Seebrugg in den Bonndorfer Ortsteil Boll, mit der wir rechtzeitig zum Start am Wanderparkplatz angekommen wären. Die ÖPNV-Alternative wäre mit dem Zug von Seebrugg über Titisee und Neustadt nach Lenzkirch und von dort mit dem Bus wieder in Richtung Bonndorf.
Wegbeschreibung
Vom Wanderparkplatz geht es hinunter zum ehemaligen Bad Boll (Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhundert. Kur und Heilbad). Heute erinnert nur noch die 1889 im gotischen Stil erbaute Kapelle, an die historischen Werte dieser einzigartigen Kuranlage.
Hier beginnt der wohl interessanteste Abschnitt der Wutachschlucht. Am Tannegger Wasserfall einem Tuffstein, der langsam „wächst“, geht es den Ludwig-Neumann-Weg hinauf in die Felsengalerie. Am Rastplatz Schurhammerhütte gibt es eine Wanderpause, um sich an ihrem Vesper zu stärken. Ihre Wanderung geht dann weiter an der Wutachversickerung, dem Rümmelesteg, dem Wutachaustritt, am Kanadiersteg vorbei bis hin zur Wutachmühle. Hier am Kiosk sind Sie am Ziel Ihrer Wanderung angekommen.
Bad Boll
Wie man sieht, hatten wir leichten Nieselregen. Das machte aber die Temperaturen für die Wanderung recht angenehm.
Bad Boll ist ein aufgelassener Weiler in der Wutachschlucht unterhalb der Ortschaft Boll und gehört heute zur Stadt Bonndorf im Schwarzwald. Der Ort liegt in der Talsohle auf der rechten Seite der Wutach, wo der Boller Dorfbach in diese mündet. Namensgebend ist eine dort erstmals 1467 erwähnte schwefelhaltige Quelle. (Quelle: Wikipedia)
Wutachranger Martin Schwenninger
Wutachranger Martin Schwenninger wusste einiges über den einstigen Ort zu berichten, etwa, dass das ganze Gelände von 1894 bis zum Ersten Weltkrieg dem Fishing Club Limited in London gehörte, und das selbst Winston Churchill zum Kuren oder Forellenangeln hergekommen war.
Bis auf die Kapelle wurden die ganzen Gebäude abgerissen, nachdem das Land Baden-Württemberg Eigentümer des Areals wurde.
Wie es früher einmal aussah zeigt die Postkarte aus dem digitalen Fundus den Landesarchivs.
Bei der Erschließung der Wutachschlucht für Wanderer war ein Weg gesucht worden, der vom Hochwasser unabhängig ist. Italienische Mineure, die beim Bau der Eisenbahn tätig waren, sprengten den Felsensteig in den Berg.
Die Wutachversickerung
Der Rümmele-Steg
In den Jahren 1903 und 1904 ließ der Schwarzwaldverein den Wanderweg von Bad Boll zur Wutachmühle bauen. Planer und Bauleiter war Bahnbauinspektor Karl Rümmele
Rümmele überbrückte die Wutach an vier Stellen mit baugleichen Eisenstegen: Funadement am rechten, Auflsagepfeiler am linken Ufer, Verankerung des Stegs im Fels.
Der historische Rümmele-Steg (70 Meter flussabwärts) ist als einzger der vier damilgen Stege noch im Originalzustand erhalten. Lediglich der linke Auflagepfeiler fiel dem Hochwasser zum Opfer.
Allerdings hat die Wutach durch laufende Verbeiterung ihres Bettes den Steg 1995 endgültig außer Funktion gesetzt. […]
1995/96 errichtete der Schwarzwaldverein den neuen Rümmele-Steg, eine an zwei Pylonen hochwassersicher aufgehängte Holzkonstruktion. (Quelle: Schautafel des Schwarzwaldvereins)
Zweimal wegen schlechten Wetter ausgefallen, am Freitag fand er zum ersten Mal in diesem Jahr statt: Der Bad Bellinger Rhiischwumm. Insgesamt 15 Teilnehmer schwammen von Bamlach nach Bad Bellingen, begleitet von Rettungsschwimmern der Ortsgruppe Müllheim-Neuenburg der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).
Das neue Rheinufer scheint bei Jung und Alt anzukommen.
Sonnenschein und am Sonntagnachmittag herrscht reges Treiben am neu gestalteten Rheinufer bei Neuenburg, dabei ist es bis zur Landesgartenschau 2022 noch ein ganzes Stück hin.
Gemütliche Sitzstufen laden zum Verweilen ein.
Das integrierte Rheinprogramm (IRP) – das dem Hochwasserschutz der Rheinanlieger nördlich von Karlsruhe dient – hat doch einiges verändert. Dabei geht es an dieser Stelle bei Neuenburg gar nicht so sehr um den Hochwasserschutz, sondern es handelt sich um eine ökologische Ausgleichsmaßnahme für das „Schutzgut Mensch“ die der Erholung dienen soll.
„Lido di Neuenburgo“ würde ein Italiener jetzt wohl sagen.
Jetzt war endlich mal Zeit – ohne Gummistiefel – einen kleinen Spaziergang zu machen und ein paar Eindrücke mit der Kamera festzuhalten.
Nördlich der Panzerplatte ist ein kleiner See entstanden, der über einen schmalen Durchgang mit dem Rhein verbunden ist.
Der kleine See lädt geradezu zu Baden ein – es fehlen nur noch Duschen, Toiletten und eine Wachstation für die DLRG!
Blick zur Rheinbrücke nach Chalampé – Gefühlt kam auch die Hälfte der Spaziergänger aus der französischen Nachbarschaft.Treppen schaffen neue Zugänge zum Wasser.Blick über das Gelände mit der Freilichtbühne und der Aussichtsplattform. Ob man im Amphi(bien)theater die Frösche hören kann?AmphitheaterTreppe hinunter zum RheinBlick von der Aussichtsplattform nach NordenAuf der AussichtsplattformDie AussichtsplattformAussichtsplattformAm Grund des einstigen RheinhafensHier war einmal die Anlegestelle für die Rheinfähre …Blick nach Osten zum Markgräfler Hausberg: den BlauenPanorama
Auch ein ganz Dorf voller Schlümpfe ging auf große Fahrt. Gut bewacht von Rettungsschwimmern (r.) der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)
Noch ein kleiner Nachtrag: Die Rheinregatte des Vereins Grißheim aktiv am vergangenen Wochenende von Neuenburg nach Grißheim.
Sonntagmorgen, kurz vor 11 Uhr, es regnet – eigentlich kein Wetter für eine gemütliche Bootsfahrt auf dem Rhein. Die Teilnehmer der Rheinregatta beeindruckt das aber nicht. Lange haben sie sich auf die Ausfahrt vorbereitet. Bei bester Stimmung lassen sie ihre fantasievollen Gefährt zu Wasser.
Die Akteure der Regatta haben sich mächtig ins Zeug gelegt. Unzählige Stunden wurden in den Bau der Wasserfahrzeuge investiert. Es hat sich gelohnt: Schwimmende Strandbars mit Karibik-Feeling gab es ebenso zu sehen, wie einen Golfplatz mit Putting-Green, feiernde Fußball-Welmeister, ein sich drehendes Karussell oder gar ein ganzes Dorf voller Schlümpfe auf großer Fahrt. Nur der Mississippi-Raddampfer kam nicht ins Ziel. Dieser zerfiel noch beim Start in seine Einzelteile.
Hier ein paar fotografische Eindrück von der diesjährigen Rheinregatta.
Kurz nach dem Start an der Neuenburger Rheinbrücke.Fährt zur Landesgartenschau 2022 in Neuenburg wieder eine Fähre über den Rhein. Die angehenden Fährmänner üben bereits.Kirmesatmosphäre auf dem Rhein.Schwimmende StrandbarEin weltmeisterliches Floß …Rettungsschwimmer der DLRG-Ortsgruppe Müllheim-Neuenburg begleiteten auf Surfbrettern die Teilnehmer.
Spaziergang über die Rheininsel. Im Hintergrund die Brücke nach Chalampé
Beim Sonntagsspaziergang am Neuenburger Rheinufer wurden Kindheitserinnerungen wach. Nachdem die Bauarbeiten für die Ausgleichsmaßnahmen im Rahmen des Integrierten Rheinprogramms begonnen haben. Gleicht der Bereich zwischen Panzerplatte und Rheinhafen einem großen Abenteuerspielplatz.
Auf der Kiesinsel
Am Rheinhafen herrschte bis zum Bau des Rheinseitenkanals „Grand Canal d’Alsace“ nach dem zweiten Weltkrieg noch reger Betrieb. Hier sind noch die Fundamente eines Ladekrans zu finden. Wäre eigentlich schön, wenn im Rahmen der Landesgartenschau 2022 wieder ein Kran (oder eine hölzerne Kopie) auf die Fundamente gesetzt würde.
Am Rheinhafen befinden sich noch die Fundamente eines alten Ladekrans, die an die Geschichte der einstigen „Hafenstadt“ Neuenburg erinnern.Der alte Rheinhafen ist heute völlig verlandet und durch die vielen Bäume gar nicht mehr wahrnehmbar. Vor 30 Jahren wuchs hier noch Schilf.Über einen Überlaufkanal zwischen Wuhrloch und Rheinhafen fließt der „Klemmbach“ in den RheinAm Grund des einstigen HafenbeckensDie Betonfundamente eines Laufkrans am Rheinufer
Die Fundamente des Laufkrans am Rheinufer sind leider verschwunden. Übrig blieb ein Haufen Bauschutt.
Was von den Fundamenten des Laufkrans noch übrig ist.Vom Betonfundament eines einstigen Westwall-Bunkers ist nicht mehr viel übrigGroßbaustelle RheinuferDie großen Steinbrocken stammen von der früheren Uferbefestigung.
Mehr Fotos in der Picasa Bildergalerie „Rheinufer„
Karin schwimmt vor der Kulisse der historischen Rheinbrücke in Bad Säckingen.
Mit 370 anderen Schwimmern ging es kürzlich dr‘ Bach ab: Das Zweibrückenschwimmen von Bad Säckingen ins schweizerische Mumpf, veranstaltet von der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) Ortsgruppe Bad Säckingen und der SLRG (Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft) Sektion Fricktal, führt rund 3,5 Kilomter den Rhein hinunter. Die Strecke – für die wir knapp 30 Minuten gebraucht haben – führt unter der längsten gedeckten Holzbrücke Europas hindurch.
Mit den Booten des Pontonierfahrvereins Mumpf geht es von der Anmeldung in Mumpf hinauf zum Start unterhalb des Wasserkraftwerks in Bad SäckingenStart in Bad SäckingenUnterwegs im RheinAm Ziel in Mumpf
Am Ziel wartete dann auch das Fischerfest des Pontonierfahrvereins Mumpf, wo es zur Belohnung Bodensee-Felchen gab.
Fischerfest des Pontonierfahrvereins MumpfFischknusperli …Redlich verdient: den Bodensee-Felchen beim Fischessen in MumpfSchön war’s!Start und Ziel ist übrigens bei der Rheinfähre in MumpfDrei Eidgenossen beim Rütlischwur: Wandgemälde in Mumpf
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