Eisweinlese in Auggen
Ist etwas ruhig geworden hier im Blog. Die Arbeit hat uns nach den ersten beiden Pandemie-Jahren wieder …
Heute Nachmittag war die Deutschland-Tour auf Stippvisite im Markgräflerland …
Irgendwie bin ich dieses Jahr mit dem Bloggen der Wanderungen nicht hinterhergekommen. Im August haben wir eine Wanderung von Burkheim über die Reben zur Burg Sponeck unternommen. Zurück ging es dann durch die Rheinauen am Baggersee vorbei ins mittelalterliche Örtchen Burkheim, der schmucke Ort ist heute ein Ortsteil von Vogtsburg. Die Tour ist nur acht Kilometer lang.
Wichtig: Für das Wegstück durch die Rheinauen sollte man den Mückenschutz nicht vergessen. Die Schnaken sind echt eine Plage. Im Sommer Schwimmzeug für den Baggersee einpacken, dann am besten unter der Woche wandern und baden.
Gestartet sind wir am Parkplatz/Kirchberg beziehungsweise Wanderparkplatz im Bündle. Hier kommt auch der Wiedehopfpfad vorbei.
Wir folgen dem Wegweiser (gelbe Raute) in Richtung Burg Sponeck.
Das erste Stück ist auch Teil des „Burgemer Wiiweg“ Insgesamt 24 Stelen informiern zum Thema Weinbau und Geologie.
Rote Spätburgunder Trauben …
Blick zurück auf Burkheim und die Burgruine
Kirche und Reben
Panoramblick auf Burkheim mit Kirche und Burgruine, im Hintergrund ist der Totenkopfturm auf dem Kaiserstuhl zu sehen.
Die Burg Burkheim, auch Neue Burg oder Schwendi-Schloss genannt, ist die Ruine einer Spornburg bei 200 m ü. NN auf einem steilen Felsen südwestlich des Ortsteils Burkheim am Kaiserstuhl der Gemeinde Vogtsburg im Kaiserstuhl im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg.
Die Burg wurde am 13. Januar 1231 erstmals erwähnt. Besitzer waren die Markgrafen von Hachberg und 1316 die Herren von Üsenberg, 1561 Lazarus von Schwendi und die Familie Bastian. Nach Zerstörungen und Wiederaufbauten wurde die Burg zwischen 1672 und 1676 im französisch-holländischen Krieg endgültig zerstört. Von der ehemaligen Burganlage sind Reste des Neubaus und Reste der Wehrmauer erhalten, die im Besitz einer Weinkellerei sind.
(Quelle: Wikipedia)
Die Burg ist in Privatbesitz und nicht geöffnet. Allerdings finden dort Weinproben und auch Hochzeiten statt. Infos dazu beim örtlichen Weingut.
Wir folgen dem Weg in Richtung der Hütte zur Rheinhalde.
Die Hütte „Zur Rheinhalde“ bietet einen schönen Blick hinunter auf den Ort. Sie wurde 1994 von den Burkheimer Reservisten gebaut.
Wir gehen weiter in Richtung Rheinhalde.
Eine Infotafel informiert über den Trockenrasen-Standort
Hier hat man einen schönen Blick auf Burkheim, …
… den Rhein und den Burkheimer Baggersee …
sowie die Vogesen jenseites des Rheins.
Noch ein gemütlicher Rastplatz, der wohl auch für gelegentliche Weinproben genutzt wird.
Wir tragen uns ins Gästebuch ein.
Blick auf die Burg Sponeck, das erste Ziel unserer Wanderung.
Am Westhang des Kaiserstuhls gibt es Gelegenheit für etwas Naturfotografie.
Terrassenförmig angelegten Rebstücke
Wir folgen dem Weg oberhalb des Steinbruchs.
Bei der nächsten Weggabelung halten wir uns links in Richtung Norden und verlassen den Weinlehrpfad. Rechterhand befindet sich in ein paar Metern Entfernung eine hölzerne Skulptur.
Beim Wegweiser Kreidenberg folgen wir weiter dem Wiedhopfpfad in Richtung Burg Sponeck
Der nächste Wegweiser Habersattel ist nur 300 Meter weit entfernt. Es geht weiter in Richtung Wegkreuz Erlacher, Vogesenblick und Burg Sponeck.
Eine Tafel informiert über die wichtigsten Vulkangesteine des Kaiserstuhls.
Blick auf den Rhein
Vom Wegweiser Humberg ist es noch ein Katzensprung zur Burg Sponeck.
Die Burg Sponeck, früher auch Spanegge genannt, ist die Ruine einer Höhenburg auf einem 202 m ü. NN hohen Felssporn über dem Rhein beim Ortsteil Jechtingen der Gemeinde Sasbach am Kaiserstuhl. Die Burg war über den Resten eines spätantiken Kastells, des Kastells Sasbach-Jechtingen, errichtet worden.
Sowohl das Kastell als auch die Burg waren auf dem damals von drei Seiten vom Rhein umgebenen 25 Meter hohen Felssporn errichtet worden. Ein Angriff war nur von Osten möglich. Erst durch die Rheinbegradigung Tullas war der Rhein um etwa 200 Meter nach Westen verlagert worden. Durch die damit verbundene Veränderung in der Topographie ist der westlich von Sasbach-Jechtingen gelegene Fels heute in seiner Gesamtheit von Land umgeben.
Im1973 wurden bei Grabungen im Vorgelände der Burg Sponeck Reste eines in der Regierungszeit des Kaisers Valentinian I. um 370 errichteten, spätantiken Kastells entdeckt.
Hier führt übrigens auch der Oberrhein-Römer-Radweg vorbei.
Wir gehen vom Parkplatz Sponeck zurück in Richtung Burgheim.
Ein Seitengerinne des Rheins durch die Rheinauen
Blauwasser
Hier gehts Richtung Sportplatz und Rhein, wir gehen weiter in Richtung Badesee …
Ein im Rahmen des integrierten Rheinprogramms neu angelegtes Seitengerinne.
Wir folgen am Wegweiser Badische Brückle dem Weg in Richtung Baggersee …
Auf dem Hinweg gingen wir oberhalb des Steinbruchs vorbei.
Ein Künstler hat gegenüber der Kläranlage seine Skulputren ausgestellt.
Wir folgen dem Wegweiser in Richtung Rappennestgrund und Baggersee Burkheim.
Wir queren einen breiten Weg und kommen dann ins Naturschutzgebiet „Rappennestgießen“.
Wir kommen an der Straße raus, die zum Parkplatz Baggersee führt. Entlang der Straße stehen schon etliche Autos und auch der Gemeindevollzugsdienst ist schon kräftig dabei. Knöllchen zu schreiben.
Eigentlich wollten wir noch kurz Baden, aber der Markgräflerin war dann doch zu viel los, also sind wir weiter in Richtung Ort gelaufen.
Blick von Süden auf Burkheim
Das mit den Nachtwächter müssen wir uns merken …
Der Burkheimer Kräuterhof, eine Dependance haben wir ja in Müllheim mit dem Hügelheimer Kräuterhof.
Wir gehen weiter in Richtung Historischen Stadtkern.
Im ArtCafé gönnen wir uns zur Erfrischung ein „Kaiserstuhl Eis“
Das Rathaus in Burkheim wurde im Jahr 1604 im Renaissancestil errichtet. Das Gebäude zeigt sich ganz in Rot mit Treppenturm und markanten Wappen am Eingang. Das Wappen am Portal ist mi dem österreichischen Wappen sowie dem Wappen von Burkheim und des Hauswappens der Schwendi verziert. Das österreichische Wappen erinnert an den Sitz der Vogteiverwaltung und die einstige Zugehörigkeit des Breisgaus zu Vorderösterreich.
Das „Stadttor“
Die katholische Kirche St. Pankratius
Wir sind zurück auf dem Parkplatz angekommen.
Mehr Bilder bei Google Fotos im Album Burkheim – Burg Sponeck – Rappennestgießen
Am Wochenende wäre eigentlich Winzerfest in Auggen gewesen. Zugleich war Tag des Geotops. Am Wochenende zuvor war Tag des offenen Denkmals. Also haben wir unsere kleine Wanderung unter das Motto „Stein und Wein“ gestellt. Wir haben eine etwa elf Kilometer lange Rundwanderung ab dem Waldparkplatz Steinacker bei Auggen ausgearbeitet. Gestartet sind wir aber in Müllheim und über Vögisheim und Zizingen zum Steinacker gelaufen. So kamen wir insgesamt auf rund 15 Kilometer.
Im Gewann Steinacker – wo die Gemarkungen von Auggen, Feldberg und Mauchen aneinanderstoßen – haben sich vor rund 70 000 Jahren schon die Neandertaler niedergelassen und in der Mauchener Talmulde Jagd auf Wildpferde, Hirsche und Rentiere gemacht. Das besondere an der Fundstelle im Gewann Steinacker ist die Tatsache, dass dort für zwei Epochen Nachweise für eine Besiedlung gefunden wurden. Zu finden sind Reste einer rund 30 000 Jahre alten gravettienzeitlichen Besiedlung. Gräbt man tiefer, finden sich rund 70 000 Jahre alte Spuren der Neandertaler. Hier konnten zum ersten Mal in Baden-Württemberg Aktivitäten des Neandertalers in einer Freilandstation nachgewiesen werden
(Nachrichtenblatt Universität Heidelberg/PDF). Neben den Tieren; die durch die Täler der Vorbergzone streiften, waren es die Feuerstein-Vorkommen; die sowohl den Neandertalern als auch den jungsteinzeitlichen Menschen als Grundlage für die Herstellung von Werkzeugen und Speerspitzen dienten.
Es braucht schon etwas Phantasie, sich vorzustellen wie Wildpferde, Elche und Rentiere zur Zeit der Neandertalter hier durch Wiesen und Wälder streiften. Die Gräser waren morgens vielleicht mit einer dicken Reifschicht bedeckt, denn die Jahresdurchschnittstemperatur lag vermutlich bei etwa 4 Grad Celsius und an mehr als der Hälfte der Tage im Jahr lag Schnee. Schwer vorstellbar an einem Spätsommertag, an dem das Thermometer wieder auf 29 Grad Celsius klettert.
Auf einem Acker auf Gemarkung Feldberg finden auch dieses Jahr wieder Ausgrabungen durch das Landesdenkmalamt statt. Steinzeit-Jäger im Mauchener Tal
Hier ein Video vom Wirtschaftsministerium zum Denkmaltag und der Ausgrabung bei Feldberg.
Wir starten in Müllheim und gehen Entlang des Rückhaltebeckens Neumattbach über Vögisheim und Zizingen zum Waldparkplatz Steinacker.
Beim Wegweiser Steinacker geht die eigentliche Tour los. Wir gehen im Gegenuhrzeigersinn, laufen also erstmal durch die Reben in Richtung Auggen.
Wir folgen in Auggen dem Rotwegle mit der gelben Raute in Richtung Kirche.
Von der Kreuzkirche geht zum Pfarrhaus und wir folgen dem Wegweise und der Markierung des Markgräfler Wiiwegli durchs Oberdorf beziehungsweise den Erzbuck in Richtung Schliengen..
Blick auf die Kreuzkirche (oben) und über das Rheintal zu den Vogesen (unten)
Da wir von zuhause losgelaufen sind, haben wir ein Fläschchen davon fürs Vesper im Gepäck.
Und plötzlich ein Grenzstein mit dem Baslerstab. Wir sind in Steinenstadt. Nein, wir haben uns nicht verlaufen. Zwischen Auggen und Schliengen gibt es im Rebberg eine Exklave des Neuenburger Ortsteils.
Am Killberg machen wir eine kleine Rast und packen unsere Thermoskannen aus.
Beim Wegweiser Roggenbach sind wir auf Schliengener Gemarkung, ab hier folgen wir nicht mehr dem Wiiwegli sondern dem Schliengener Weinlehrpfad in Richtung Mauchen.
Beim Aussichtspunkt Himmelberg haben wir einen Blick auf die Rheinebene, das Schliengener Gewerbegebiet am Sonnenstück sowie auf die Winzergenossenschaft und die St. Leodegar-Kirche.
Auf der anderen Seite des Himmelbergs blicken wir auf das Burgunderdorf Mauchen.
Am Bammerthäusle „Rebflurbereinigung Mauchen Halde“ packen wir dann unser Vesper und das kleine (0,25 l) Fläschen Spätburgunder aus.
Am Wegweiser Kreuzmatt halten wir uns links und gehen in Richtung Töpferei.
Wir halten uns rechts in Richtung Nikolauskapelle und kommen am Mauchener Dorfbrunnen vorbei.
Der im Jahr 2010 eingeweihte Brunnen wurde vom Künstler Reinhard Bombsch geschaffen und ist dem Burgunder-Wein gewidmet.
Bei der Nikolauskirche halten wir uns links in Richtung Vögisheim und kurz bevor wir das Dorf verlassen biegen wir nach rechts auf einen Feldweg ab. Wir folgen der gelben Raute bergauf. Vor einem Wäldchen geht es dann nach links, auf den Käferholzweg.
Beim Wegweiser Lielbuck biegen wir links ab und folgen dem Wegweiser in Richtung Langfuhren.
Beim Wegweiser Langfuhren folgen wir dem Weg in Richtung Rütte/Saatschulweg und müssen einmal die Mauchener Straße überqueren.
Wir kommen an der archäologischen Ausgrabung vorbei und folgen dem Wegweiser Rütte/Saatschulweg zum Waldparkplatz Steinacker.
Hier ist die Tour vorbei, wir laufen wieder über Zizingen und Vögisheim nach Hause.
Mehr Bilder bei Google Fotos im Album Stein und Wein: Vom Auggener Steinacker durch die Reben nach Mauchen
Dieses Mal gibt’s nur eine kleine Mini-Wanderung oder besser gesagt einen Sonntagnachmittagsspaziergang. Der Trockenmauerweg bei Niedereggenen.
Das Auto kann man entweder beim Friedhof oder bei der Halle/Schule (Im Weihergärtle) abstellen. Auf alle Fälle lohnt ein Abstecher zur Kirche, sie zählt mit den Kirchen St. Cyriak in Sulzburg und der Kirche in Blansingen zu den ältesten Gotteshäusern im Markgräflerland. Im Innern der denkmalgeschützten Kirche sind wervolle Fresken/Kalksecco-Malereien erhalten.
Ein Besuch wert ist auch der „Bibelgarten„. Dort sind Pflanzen zu finden, die in der Bibel erwähnt werden oder einen Bezug zu biblischen Themen haben. Dazu gibt es zu jeder Pflanze ein Schild mit einem passenden Bibelspruch.
Oberhalb des Friedhofs beginnt nun unser kleiner Spaziergangauf dem „Naturerlebnispfad Trockenmauern am Freudenberg“. Der etwa 1,4 Kilometer alnge Rundweg bietet viel Wissenswerts über den Bau und die Ökologie von Trockenmauern. .
Die zunehmende Mechanisierung des Weinbaus hat dazu geführt, dass an steileren Lgen wie dem Freudenberg, immer weniger Rebflächen bewirtschaftet wurden. Auf Teilen der Flächen wurde versucht mit Fichten, Douglasien und Kiefern aufzuforsten. In der Folge verbuschten die Weinberge, und die Trockenmauern sind mit Waldreben, Efeu und anderen Schlingpflanzen zugewachsen. Vor den Mauern wuchsen tockenheitsverträglich Sträucher. Die Mauern konnten im Schatten dieser Pflanzen nicht mehr abtrocknen und das Gestein verwitterte.
Die Mauern am Freudenberg gehörten zu einem der größten Zusammenhängenden Trockenmauergebieten im Markgräflerland und sind von besonderem ökologischen Wert. Gleichzeitig stellen sie ein kulturhistorisches Bauwerk dar.
Die meisten Mauern wurden von Schlingpflanzen befreit, schadhafte Mauerabschnitte wurden ausgebessert. Die Arbeitsgruppe Naturschutz Markgräflerland hat einen Teil der Weinbergfläche erhalten und dort resistente Reben angepflanzt.
Zu den an den Trockenmauern vorkommenden Pflanzen zählen das Mauer-Leinkraut, die Mauerraute, die großblütige Königskerze, Waldrebe, Streifenfarn, Kaisernelke, Mauerpfeffer und Thymian.
Das Biotop Trockenmauer hat eine interessante Tierwelt zu bieten: Schmetterlinge(z.B. Bläulinge), Heuschrecken (z.B. Gottesanbeterin), Reptilien (Zaun-, Mauer- und Smaragdeidechsen), Lurche (Erkröten und Feuersalamander) oder Weinbergschnecken.
Am Aussichtspunkt Sonnhohle/Kapf hat man eine tolle Aussicht über das Dorf mit Blick auf den Blauen, Schloss Bürgeln, Sausenburg und das Naturschutzgebiet Hagschutz.
Ein paar Schritte entfernt ist ein Felsen zu finden, an dem den Spuren nach der eine oder andere Mineralien- und Fossilienssammler hofft fündig zu werden.
Jetzt im August sind natürlich viel Pflanzen bereits verblüht. Auch die Eidechsen haben sich nicht ganz so oft blicken lassen,. Wir werden die Runde auf jeden Fall zu anderen Jahreszeiten nochmals laufen.
Mehr Bilder bei Google Fotos im Album Trockenmauerweg Niedereggenen – August 2020
Nur eine Miniwanderung oder vielmehr einen kleinen Spaziergang haben wir am Samstag unternommen. Wir sind von Laufen nach St. Ilgen gelaufen, haben uns dort die St. Ägidiuskirche sowie einen „Zaubergarten“ angesehen.
Parkmöglichkeiten gibt es beim Winzerkeller Laufener Altenberg, bei der Altenberghalle oder beim Friedhof. Wir parken und starten beim Winzerkeller. Zunächst geht es ein paar Schritte entlang der Straße nach St. Ilgen. Da wir jedoch nicht auf der Straße laufen wollen, auch wenn der Verkehr nach St. Ilgen sehr überschaubar ist, halten wir uns am Ortsrand von Laufen links und folgen dem Radweg in Richtung Gütigheim. Wir passieren den Wegweiser „Am Biesenberg“ des Schwarzwaldvereins, und an der nächsten Wegkreuzung, beim Wegweiser Brunnmatt, halten wir uns rechts. Der Weg verläuft parallel zum Brunmattbach. Zwischen Reben und Obstplantagen finden wir hier eine bunte Blumenwiese.
Wir erreichen St. Ilgen am südlichen Ortseingang beim Wegweiser „St. Ilgen/Zum Fülli“ und gehen nach rechts in Richtung Kirche.
Die Kirche St. Ägidius wird im Jahr 1089 erstmals urkundlich erwähnt. Die Annalen des Klosters St. Peter nennen die „Ecclesia ad Tiliam“ als „ad Sanctum Aegidium vulgo St. Ilg“. 1323 heißt es „sant Gylien“, 1360 „sant Gylgen“, 1370 „capella s. Egidii“, um 1500 „S. Gilgenkapelle zu S. Gilgen“.
Der Bau stammt vom Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts. Das Langschiff ist durch einen spitzen Chorbogen vom Chor abgetrennt. Das Untergeschoss des Turmes mit dem Kreuzrippengewölbe ist noch in die späte Romanik einzuordnen, die restlichen Bauteile in die frühe Gotik. In den Jahren 1902 bis 1904 wurde die KIrche renoviert.
Die Eingangsfassade hat gegen den Turm ansteigend einen originellen halben Treppengiebel, der mit kleinen Satteldächern und Kreuzlilien geschmückt ist.
Die besondere Kostbarkeit der Kirche ist die unter Denkmalschutz stehende Orgel. Ihr Gehäuse ist einmalig, ihr Werk überwiegend im Zustand von 1800 erhalten.
Die Kirche ist dem heiligen St. Ägidius (frz. Saint-Gilles), einem der 14. Nothelfer und einem der populärsten Heiligen des Mittelalters, gewidmet. Seit der Reformation im Markgräflerland ist sie eine evangelische Pfarrkirche.
Als ein Klosterbruder an der Jungfräulichkeit der Maria zweifelte und drei Fragen in den Sand schrieb, erblühten als Antwort des Ägidius drei weiße Lilien aus dem dürren Boden.
Die drei Lilien sind übrigens in den eisernen Beschlägen der Eingangstüren zur Kirche wiederzufinden. Diese zieren übrigens auch das Wappen der Gemeinde Laufen, die mit St. Ilgen seit 1974 zur Stadt Sulzburg gehört. Früher gab es in Laufen einen Gasthof „Drei Lilien“, seit kurzem gibt es wieder ein gleichnamiges Restaurant – allerdings mit der französischen Schreibweise „Trois Lis“.
Der Dorfplatz lädt anschließend zum Picknick an der hölzernen Bank mit Tisch ein.
Wir folgen dann der Straße weiter in Richtung Buggingen, direkt nach dem letzten Haus gehen wir nach rechts in einen Feldweg. Wir haben den „Zaubergarten“ erreicht, der sich vom Weg aus hinter dichten Hecken, Sträuchern und Bäumen versteckt.
Auf den „Zaubergarten“ wurden wir durch einen Beitrag von Bianca Flier in der Augustausgabe des interkommunalen Veranstaltungsmagazins „Wohin im Markgräflerland“ aufmerksam. Am nordwestlichen Ortsrand von St. Ilgen hat der Gärtnermeister Isbert Preußler in fast 50 Jahren ein naturnahes kleines Paradies geschaffen. Ein schmaler Pfad schlängelt sich durch das Areal, hin und wieder muss sich der Besucher bücken, wenn Rosenzweige über den Weg ragen. Jetzt im August überwiegt ein pralles Grün, nur Rosen und Sonnenhut blühen noch in dieser hitzigen Jahreszeit. Der Garten lässt jedoch die üppige Blütenpracht erahnen, die hier im April, Mai und Juni herrschen muss, wenn beispielsweise die Pfingstrosen blühen. Fazit: Unbedingt im Frühling und ganz zu Sommerbeginn nochmal herkommen.
Nach dem verlassen des Gartens folgen wir dem Feldweg, bis dieser auf einen asphaltierten Weg trifft. Wir halten uns links und gehen bei der nächsten Gelegenheit wieder nach rechts. Auch am Ende dieses Weges geht es wieder nach links und dann gleich wieder nach rechts.
Wir orientieren uns am Turm der Laufener Kirche St. Johannis. Bei der Altenberghalle erreichen wir wieder Laufen.
Von hier aus geht es zur Kirche St. Johannis.
Die Kirche wurde nach den Plänen des badischen Baudirektors Heinrich Hübsch erbaut und im Jahr 1856 eingeweiht.
Vor der Kirche ist ein Weltkriegsdenkmal des Laufener Künstlers Adolf Riedlin (1892 – 1969) zu sehen. Auch die Wandmalerei an der Fassade der Winzergenossenschaft stammt von ihm. Seine Werke sind unter anderem im Augustinermuseum in Freiburg, im Dreiländermuseum in Lörrach sowie im Markgräfler Museum in Müllheim zu sehen.
Im Frühjahr bietet sich zur Iris-Blüte ein Besuch in der Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin an, außerdem lädt das Lilien-Café zu Kuchen und Kaffee oder kühlen Getränken ein.
Wir überqueren die Weinstraße (Landesstraße) und gehen die Schlossgasse entlang. Links an der Ecke befindet sich der ehemalige Pfarrhof (Schlossgasse 1). Das Landesamt für Denkmalpflege schreibt dazu:
Pfarrhof
Am nordöstlichen Ortseingang in Ecklage stehender Pfarrhof bestehend aus zwei-geschossigem, massiv gemauertem Pfarrhaus über hohem Kellergeschoss mitzwei kreuzgratgewölbten Kellerräumen und mit abschließendem Satteldach. ImInneren barocke Treppe mit aufwändigem Balustergeländer sowie Türen derErbauungszeit mit qualitätvollen Beschlägen. Nebenstehendes Backhaus, lang-gestreckter Schopf mit Schweinestall entlang der Weinstraße, kleines Waschhausund massiv gemauerte Scheune mit Rundbogentor und fachwerksichtigem Giebeldreick unter einem Satteldach. 18. Jahrhundert
An den Pfarrhof schließt sich das Schloss Zeppelin (Schlossgasse 3) an. Es ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden, wie auf einem Schild neben dem Tor zum schmucken Innenhof zu lesen ist.
Schloss Zeppelin
Am östlichen Ortsrand auf eine ehemalige Ortsburg und Meierhof zurückgehende Schlossanlage. Nach 1803 erwarben die ehemaligen Lehenspächter das Gut. Durch einen bislang nicht näher bekannten französischen Architekten in die noch heute bestehende Form gebracht. Der Schlosshof, unter dem sich die Fundamente der Vorgängeranlage befinden, wurde mit Bauschutt der 1854 abgebrochenen Kirche höher gelegt. Dreiflügelige, um einen Innenhof gruppierte Anlage mit zweigeschossigem Wohnhaus und Verwalterbau mit arkadendurchbrochener Hofseite. Rückwärtig solitär stehendes Ökonomiegebäude mit Tor-durchfahrt. Unter dem Wohnhaus kreuzgrat- und tonnengewölbter Keller.Wandfeste Ausstattung und Treppe vom Anfang des 19. Jahrhunderts. In deranschließenden ehemaligen Scheune, heute Bibliothek eingerichtet. Im Dachgeschoss des Verwalterhauses Kornspeicher. Um 1860 wurden dem gräflichen Garten Teile des alten Kirchen- und Friedhofgeländes zugeschlagen, danach Erweiterung des Hauptbaus um einen Anbau mit polygonalem Türmchen nach Nordwesten. Im Hof sandsteinerner Laufbrunnen mit der Inschrift „J-K 1825”. Das anschaulich überlieferte Schloss stellt ein herausragendes Zeugnis für die Herrschafts- und Wirtschaftsgeschichte Laufens dar. An seiner Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen, künstlerischen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.
Im schräg gegenüberliegenden Winkelgehöft (Schlossgasse 6) wurde der Maler Adolf Riedlin geboren.
Eine Hofanlage in Form eines Dreiseitgehöfts (wobei der nördliche Flügel eine jüngere Zutat ist und nicht Bestandteil des Kulturdenkmals) mit eingeschossigem, verputztem Wohnhaus mit außenliegendem, durch ein Zwerchhaus überbauten Treppenaufgang und zwei Dachgeschossebenen unter abschließendem Satteldach. Inschrift im Türsturz: „J. R. Erbaut 1764 Umgeb. 1907 M. R. Renov. 1972G. R.” Im Wohnhaus bauzeitliche Türen mit Beschlägen und Wandschrank.Umbau 1907 im Dachbereich. In einem Raum kleine Sammlung von Gemälden des Malers Adolf Riedlin (1892 – 1969), der hier einige Zeit gelebt hat (sein Elternhaus). Sie zeigen einen Querschnitt seines künstlerischen Schaffens.Westlich an das Wohnhaus anschließende Ökonomiegebäude mit traufseitigen Toreinfahrten und Satteldach.Südlich der Gebäude historische Gartenanlage mit Einfriedungsmauer.Die Hofanlage ist seit dem 18. Jahrhundert im Besitz der Familie Riedlin. Das gut überlieferte Gehöft mit Wohnhaus und Scheune ist ein Zeugnis für die dörfliche Lebens- und Wirtschaftsweise in Laufen. An seiner Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen
Am Ende der Schlossgasse biegen wir nach rechts in die Obere Holzgasse ein. Hier finden wir die Weingüter Rainer Schlumberger und Schlumberger-Bernhart. Wieder an der Weinstraße angelangt überqueren wir die Straße und gehen zurück zu unserm Ausgangspunkt dem Winzerkeller. Auf dem Weg dahin passieren wir das Restaurant „Trois Lis“, das frühere Gasthaus „Drei Lilien“. Das Gebäude gehört dem Laufener Weinvertrieb, an dem der Winzerkeller sowie mehrere örtliche Weingüter beteiligt sind.
Mehr Bilder bei Google Fotos im Album Laufen-St. Ilgen
P.S. Ohne die verflixte Corona-Pandemie hätte dieses Wochenende (15./16. August 2020) übrigens die Veranstaltung „Wein – Essen – Laufen“ stattgefunden.
Mit einer kleinen Flasche Wein und einem Vesper im Rucksack waren wir auf dem Auggener Weinlehrpfad unterwegs. Der Rundweg beginnt beim Winzerkeller Auggener Schäf, einsteigen kann man aber auch an anderen Punkten, bei der Kreuzkirche im Ort, beim Waldparkplatz Steinacker oder beim Aussichtspunkt Rebflurbereinigung Hacher Acker. Von Müllheim kommend steigt man an der Kreuzung Müllheim-Vögisheim-Auggen-Hach in den Rundweg ein.
Der Rundweg ist rund 8 Kilometer lang, von Müllheim kommt hin- und zurück jeweils noch ein Kilometer dazu.
Hier ein paar fotografische Eindrücke. Im Fotoalbum und in der Karte sind auch die Bilder der rund 50 lehrreichen Tafeln zum Weinbau zu finden.
Mehr Fotos im Google Photos Album WeinLehrPfad Auggen
Die Gemeinde Auggen hat auf ihrer Internetseite eine Beschreibung des Weinlehrpfade und eine Karte als PDF zum Download.
Panoramalblick von Ötlingen über Haltingen nach Basel
Ein paar herbstliche Impressionen aus Haltingen.
„Von der Sonne verwöhnt“ war die 64. Auflage des Auggener Winzerfests, gerade auch am Sonntagnachmittag beim traditionellen Trachten- und Brauchtumsumzug.
Wo viel Licht ist, ist bekanntlichermaßen auch viel Schatten. Davon können viele Fotografen ein Lied singen. Die harten Kontraste haben mich heute fast zur Verzweiflung getrieben, dennoch sind – hoffe ich doch – ein paar brauchbare Bilder entstanden.
Mehr Bilder im Album Winzerfest Auggen 2019 bei Google Photos
Rund 20.000 bis 30.000 Besucher waren an Christi Himmelfahrt (Vatertag) zu Fuß oder mit dem Rad auf der gesperrten Badischen Weinstraße zwischen Müllheim und Staufen unterwegs. Der Verein Markgräfler Wein hat zur zwölften Auflage des Markgräfler Gutedeltags eingeladen. Es ist die längste Gutedel-Weinprobe der Welt, rund 30 Winzergenossenschaften und Weingüter aus dem Markgräflerland (vom Grenzacher Horn bis vor die Tore Freiburgs) kredenzten ihre Weine.
Um 11 Uhr eröffneten die Markgräfler Weinprinzessin Anika Stork und der Vorsitzende des Vereins Markgräfler Wein, Markus Büchin, in Britzingen den Gutedeltag.
Schnell noch ein paar Fotos in Britzingen, Zunzingen und beim Judengalgen geschossen und dann gings an den PC zum Schreiben („Größte Party im Markgräflerland„).
Kurz nach 14 Uhr haben die Markgräflerin und ich die Nordic-Walking-Schuhe geschnürrt, die Stöcke geschnappt und los gings. Über den Judengalgen ging’s nach Zunzingen, Britzingen und Laufen bis nach Ballrechten-Dottingen. Von dort ging’s mit dem vierten Shuttle-Bus zurück nach Müllheim (die ersten drei Busse waren von Staufen kommend schon rappelvoll).
Hier noch ein paar fotografische Eindrücke vom Gutedeltag:
Mehr Bilder im Album bei Google Fotos: Markgräfler Gutedeltag 2019
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.